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Flutkatastrophe in Vietnam: „Alles ist weg!“

Temperaturanstieg in Vietnam. Grafik:

Hanoi/Friedrichsdorf. – Bei einer der verheerendsten Naturkatastrophen der letzten Jahre in Vietnam haben Überschwemmungen und Erdrutsche Hunderte Menschenleben gefordert. Die Katastrophen wurden durch mehrere Tropenstürme ausgelöst, überfluteten viele Ortschaften und vertrieben ganze Gemeinden. Die seit vielen Jahren in Vietnam aktive Kinderhilfsorganisation World Vision ist im Nothilfe-Einsatz, um Zehntausende Menschen zu unterstützen, die ohne Obdach, Nahrung oder sauberes Wasser sind.

Taifun Matmo, der jetzt Vietnam erreicht hat, hat die durch vorhergehende Stürme ausgelöste Notlage in Zentral- und Nordvietnam noch verschlimmert, berichtete World Vision. Die unerbittlichen Regenfälle, die in einigen Regionen Höchstwerte von 855 mm erreichten, haben Häuser überflutet, Schulen und Kliniken zerstört und Reisfelder und Viehbestände vernichtet. Mehr als 230 Menschen kamen laut lokalen Berichten ums Leben, fast 400 wurden verletzt und Hunderttausende sind nun ohne sichere Unterkunft, Nahrung oder sauberes Wasser. Lebensgrundlagen in 18 Provinzen wurden zerstört.

„Die Flut hat alles mitgerissen, nichts ist übrig geblieben. Das Wasser stand so hoch. Ich lebe hier allein und konnte nicht einmal zum Haus meiner Kinder hinübergehen“, schildert Frau Tan, eine Großmutter aus der Provinz Thanh Hoa, ihre Not. „Ich hatte ein kleines Reisfeld und einen Fischteich, aber alles ist weg, komplett weggespült. In all den Jahrzehnten habe ich noch nie eine so große und verheerende Flut wie diese gesehen.“

Internationale Hilfe angefordert

Die wirtschaftlichen Verluste belaufen sich laut offiziellen Angaben bereits auf über 1,4 Milliarden US-Dollar, was die lokalen Kapazitäten überfordert und Kommunen an den Rand des Abgrunds treibt. In Anerkennung der Krise hat die vietnamesische Regierung am 9. Oktober einen offiziellen Aufruf zur internationalen Hilfe gestartet, ein klares Signal für den dringenden Bedarf an globaler Unterstützung und Solidarität. World Vision hat als Reaktion darauf die Katastrophenstufe für Vietnam hochgestuft, um ebenfalls internationale Unterstützung zu mobilisieren.

„Dies ist eine der weitreichendsten humanitären Notlagen, mit denen Vietnam in den letzten Jahren konfrontiert war“, sagte Vu Thi Nga, Einsatzleiterin bei World Vision in Vietnam. „Viele Familien sind völlig hilflos. Ihre gesamte Existenzgrundlage wurde weggefegt. Wir sind entschlossen, ihnen nicht nur heute, sondern während des gesamten langen und schwierigen Wiederaufbauprozesses zur Seite zu stehen.“

In der Provinz Thanh Hoa hat World Vision bereits Hilfsmaßnahmen eingeleitet und weitet diese nun auf drei weitere schwer betroffene Provinzen aus. Ziel ist, mindestens 50.000 Menschen zu unterstützen – insbesondere schutzbedürftige Kinder, ältere Menschen und Familien, die alles verloren haben.

Die Hilfe umfasst nach Angaben von World Vision Nahrungsmittelhilfe, sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen, die Instandsetzung von Notunterkünften, den Schutz von Kindern, die Wiederherstellung der Lebensgrundlagen und Bargeldhilfen. Die Organisation arbeitet eng mit der vietnamesischen Regierung, UN-Organisationen und lokalen Partnern zusammen, um eine effiziente und koordinierte Hilfsaktion zu gewährleisten.

World Vision Deutschland ist für die Durchführung der Hilfsprogramme auf Spenden angewiesen.

Grafik: Temperaturanstieg in Vietnam. By Ed Hawkins, University of Reading, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons

Quelle: worldvision.de

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