Berlin. – Die Freilassung von 20 lebenden Geiseln, die mehr als zwei Jahre in der Gewalt der Terrororganisation Hamas waren, ist ein erster wichtiger Schritt zu einem dauerhaften Ende des Krieges in Gaza und Israel. Die Diakonie Katastrophenhilfe und ihre lokalen Partner weiten in den kommenden Wochen ihre Hilfsmaßnahmen für die Zivilbevölkerung in Gaza im Umfang von 840.000 Euro aus.
Mit der schrittweisen Umsetzung des US-Friedensplans steigt die Hoffnung auf ein Ende der anhaltenden Not innerhalb Gazas. Der Küstenstreifen liegt weitgehend in Trümmern und viel zu wenig Hilfsgüter haben die Menschen in den vergangenen Monaten erreicht.
„Ich bin erleichtert, dass die israelischen Geiseln über den Verhandlungsweg endlich freigelassen wurden. Nun sind weitere Schritte nötig. Die Öffnung der Grenzübergänge muss schnell erfolgen. Nur das kann die Einfuhr von ausreichenden humanitären Hilfsgütern gewährleisten, die dringend benötigt werden“, erklärte Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe. „Ich bin zuversichtlich, dass die Kämpfe nun dauerhaft enden und damit unsere Partnerorganisationen unter sicheren Bedingungen helfen können.“
Mahmoud Dadah, Leiter der Partnerorganisation PAEEP, erwartet nicht, dass sich die Lage schnell bessert: „Bisher hat sich kaum etwas an der mangelhaften Versorgungslage, mit der wir in Gaza weiter konfrontiert sind, verändert: Treibstoffknappheit, eingeschränkte Bewegungsfreiheit, zerstörte Infrastruktur und die emotionale Belastung für Familien und Jugendliche sind unsere tägliche Realität.“
Skepsis herrscht vor
Frieden sei nach so langer Zeit des Krieges für viele Menschen in Gaza ein abstrakter Begriff, der für Skepsis und Ungläubigkeit sorge. „Es ist eine vorsichtige, zurückhaltende Hoffnung, die vor allem unter Jugendlichen wächst. Diese Hoffnung muss beantwortet werden“, sagte Dadah.
Die Diakonie Katastrophenhilfe stellt PAEEP in den kommenden Wochen 840.000 Euro zur Verfügung, um insbesondere psychosoziale Hilfe anzubieten. „Wir wollen die humanitäre Katastrophe schnell lindern, die aber nicht über Nacht verschwindet und vor allem viele traumatisierte Menschen für Jahre belasten wird“, so Martin Keßler.
Das evangelische Hilfswerk ruft zu Spenden auf, um gemeinsam mit seinen Partnern auch die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Hygieneprodukten auszuweiten. „Wir sind und bleiben präsent vor Ort – nicht nur in Krisenzeiten, sondern auch bei der leisen und kontinuierlichen Arbeit des Wiederaufbaus“, sagte Mahmoud Dadah.
Foto: Verteilung von Dosenmilch für Neugeborene und Kleinkinder in einem Flüchtlingscamp in Rafah im südlichen Gazastreifen. © PAEEP/Diakonie Katastrophenhilfe
Quelle: diakonie-katastrophenhilfe.de







