Göttingen. – Vom 31. Oktober bis 14. November 2025 finden bundesweit die Aktionstage Westsahara statt. Unter dem Motto „50 Jahre Besatzung – 50 Jahre Widerstand“ wollen zahlreiche Organisationen, darunter auch die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), auf die anhaltende marokkanische Besatzung der Westsahara aufmerksam machen.
Laut der GfbV unterstützen die Aktionstage den antikolonialen Widerstand des sahrauischen Volkes und fordern die Umsetzung eines lange versprochenen Referendums zur Selbstbestimmung. Geplant sind Veranstaltungen und Protestaktionen in Berlin, Frankfurt, Görlitz, Göttingen, Hamburg, Kassel, Leipzig, Münster sowie online. Weitere Informationen zu den einzelnen Events stellt das Netzwerk auf seiner Website bereit.
„Die Folgen für das sahrauische Volk sind gravierend: Die fortgesetzte Besatzung verletzt das Recht der Sahrauis auf Selbstbestimmung, Ressourcen werden ausgebeutet, es gibt systematische Menschenrechtsverletzungen“, erklärt Laura Mahler, Referentin für Subsahara-Afrika bei der GfbV.
Wie die GfbV betont, erkennen weder die Vereinten Nationen noch der Internationale Gerichtshof den marokkanischen Anspruch auf die Westsahara an. Nach internationalem Recht stehe dem sahrauischen Volk ein Referendum zur Selbstbestimmung zu, doch dieses werde ihm „seit Jahrzehnten verwehrt“.
Die GfbV erinnert daran, dass die Westsahara seit 1975 unter marokkanischer Kontrolle steht. Nach dem Rückzug Spaniens, das die Region zuvor als Kolonie verwaltet hatte, überließen die ehemaligen Kolonialherren das Gebiet ohne formelle Entkolonialisierung Marokko und Mauretanien. Seither leben viele Sahrauis im Exil oder in Flüchtlingslagern. Bis heute gilt die Westsahara als „letzte Kolonie Afrikas“, so die Menschenrechtsorganisation.
Gruppen, Initiativen und Einzelpersonen sind eingeladen, sich an den Aktionstagen zu beteiligen – etwa durch Informationsveranstaltungen, Kundgebungen oder kreative Aktionen, um ein Zeichen für internationale Solidarität zu setzen.
Mehr Informationen zu den Aktionswochen unter westsahara.noblogs.org/.
Quelle: www.gfbv.de
Foto: Innenstadt von El Aaiún, 2004, By kyselak, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons







