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Kohlekraftwerke legen 30 Gigawatt an Kapazität zu

Foto: Anlage zur Kohleverflüssigung der chinesischen Shenhua Group in der Inneren Mongolei. By Milei.vencel, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Berlin. – Die Kapazität der Kohlekraftwerke weltweit ist allein im vergangenen Jahr um 30 Gigawatt gewachsen. Das geht aus der Global Coal Exit List (GCEL) 2025 hervor, die die Umweltorganisation urgewald und 48 NGO-Partner am Dienstag veröffentlicht haben. Die GCEL ist die umfassendste öffentliche Datenbank von Unternehmen, die entlang der Wertschöpfungskette für Kraftwerkskohle tätig sind, von Sektoren wie Kohlebergbau und -handel bis hin zur Verbrennung von Kohle in Kraftwerken.

Drei Wochen vor der Weltklimakonferenz (COP30) im brasilianischen Belém warnt urgewald vor einem weiteren Anstieg der Kohleindustrie. „Der Klimawandel beschleunigt sich, die Bemühungen zum Ausstieg aus der Kohleverbrennung jedoch nicht“, sagt urgewald-Geschäftsführerin Heffa Schücking. Der Nettozuwachs der weltweiten Kohlekraftwerkskapazität sei größer ist als die gesamte Kohlekraftwerkskapazität Deutschlands.

Die GCEL 2025 umfasst mehr als 1.500 Mutterkonzerne und 1.400 Tochtergesellschaften aus dem Kraftwerkskohlesektor. Derzeit nutzen laut urgewald 669 Finanzinstitutionen aus 31 Ländern die GCEL, um ihre Finanzierung für diese klimaschädliche Industrie zu analysieren und gezielt einzuschränken.

Ein weiterer „beunruhigender Trend“, den die Daten von urgewald offenbaren, ist der Ausbau des Kohlechemie-Sektors in mehreren der weltweit größten Kohleproduktionsländer. In solchen Anlagen wird feste Kohle in flüssige oder gasförmige Chemikalien wie Harnstoff, Ammoniak, Methanol oder Olefine (auch: Alkene) umgewandelt – wobei die Kohlevergasung in der Regel den ersten Schritt darstellt. 

„Die Herstellung von Gas und Chemikalien aus Kohle ist die denkbar schmutzigste Art, sie zu verwerten. Hierbei werden deutlich mehr Treibhausgase freigesetzt als bei der Verbrennung von Kohle in einem Kraftwerk“, erklärt Schücking.

Laut der GCEL-Datenbank gibt es 47 neue Kohlechemieprojekte weltweit. „Wenn alle davon in Betrieb gehen, würden sie jährlich mindestens 145 Millionen Tonnen (Mt) Kohle verbrauchen“, betont urgewald. „Die tatsächliche Zahl dürfte jedoch deutlich höher liegen, da viele Unternehmen nicht offenlegen, wie viel Kohle sie als Rohstoff verwenden werden.“

Mit 21 angekündigten oder in Entwicklung befindlichen Projekten führr China die Ausweitung des Kohlechemie-Sektors an, berichtet urgewald. Die chinesische Regierung habe zwar zugesagt, den Kohleverbrauch im Energiesektor zu reduzieren. Sie fördere aber weiterhin das Wachstum der Kohlechemie-Industrie. Im Jahr 2024 seien Schätzungen zufolge 7 Prozent der Kohleproduktion des Landes für die Herstellung von kohlebasierten Chemikalien verwendet worden.

Foto: Anlage zur Kohleverflüssigung der chinesischen Shenhua Group in der Inneren Mongolei. By Milei.vencel, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

=> coalexit.org

Quelle: urgewald.org

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