Berlin/Paris (epo.de). – Reporter ohne Grenzen hat 13 Monate vor Beginn der Olympischen Sommerspiele 2008 die neue Kampagne „Peking 2008“ gestartet. Mit Bildern und Internetbannern, die die Olympischen Ringe als Handschellen zeigen, macht die Organisation auf die beharrliche Weigerung der chinesischen Regierung aufmerksam, Presse- und Meinungsfreiheit zu gewähren sowie die rund 100 inhaftierten Journalisten und Internetdissidenten frei zu lassen.
Gut ein Jahr vor Beginn der Olympischen Sommerspiele in Peking zeige sich, „dass die chinesischen Behörden ihre Zusage, die Menschenrechtssituation zu verbessern, nicht eingehalten haben“, erklärte Reporter ohne Grenzen (ROG). Im Vorfeld der Sitzung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), das vom 4. bis 7. Juli in Guatemala tagt, wandte sich die Organisation in einem offenen Brief an den IOC-Präsidenten Jacques Rogge. „Überall in der Welt wächst die Besorgnis über die Austragung dieser Olympischen Spiele, die in Geiselhaft genommen werden von einer Regierung, die sich weigert, Meinungsfreiheit zu garantieren und die humanistischen Werte der Olympischen Spiele zu respektieren“, heißt es in dem Schreiben.
„Sie wissen besser als jeder andere, dass die chinesische Regierung und die Kommunistische Partei dem Erfolg der Spiele aus eigenem Interesse allerhöchste Bedeutung beimessen, jedoch ohne sich an ihre Zusagen zu halten“, heißt es in dem Brief weiter. „Herr Präsident, es ist nicht zu spät, die Verantwortlichen – zum Großteil hochrangige Politiker – dazu zu bewegen, politische Gefangene zu entlassen, repressive Gesetze zu ändern und Zensur zu beenden.“
Reporter ohne Grenzen hat auf der internationalen Website der Organisation (www.rsf.org) neun Empfehlungen für die Olympischen Spiele in Peking veröffentlicht.