Berlin. – Der Bundestag plant derzeit, die Mittel für die Anti-Polio-Initiative GPEI von 30 auf 19,2 Millionen Euro zu kürzen. Die Entwicklungsorganisation ONE warnt eindringlich vor diesem Schritt und appelliert an die Bundestagsabgeordneten, den erfolgreichen Kampf gegen Kinderlähmung konsequent fortzusetzen.
“Wenn wir auch nur ein Kind vor der Kinderlähmung bewahren können, dann müssen wir es tun. Jeder einzelne Euro ist hier gut investiert. Das weltweite Ende von Polio ist in Reichweite. So kurz vor dem Ziel dürfen wir nicht aufgeben”, erklärte Lisa Ditlmann, Deutschland-Direktorin von ONE.
Seit seinem Bestehen habe die Global Polio Eradication Initiative (GPEI) über drei Milliarden Kinder gegen das Poliovirus geimpft – und damit 20 Millionen Kinder davor bewahrt, an der Kinderlähmung zu erkranken, so ONE. Deutschland habe mithilfe von GPEI dazu beigetragen, über 120 Millionen Kinder zu impfen und so mehr als 800.000 vor einer Kinderlähmung zu schützen. Das entspreche in etwa der Einwohnerzahl von Frankfurt am Main.
Die geplanten Kürzungen hätten zur Folge, dass 1,7 Millionen Kinder weniger geimpft werden. ONE fordert den Bundestag auf, die Kürzungen im Haushaltsverfahren zurückzunehmen und mindestens 30 Millionen Euro für GPEI bereitzustellen.
Foto: Schluckimpfung gegen Polio in Indien. By Centers for Disease Control and Prevention, Public domain, via Wikimedia Commons
Quelle: one.org






