Wiesbaden. – Zum World Development Information Day am 24. Oktober hat der World University Service (WUS) aktuelle Daten über die Ausgaben der OECD-Staaten für entwicklungspolitische Bildungs- und Informationsarbeit veröffentlicht. Das aktuelle Datenblatt zeigt, dass die Ausgaben teilweise stagnieren oder gar fallen und Deutschland sowie andere OECD-Staaten der Empfehlung der Vereinten Nationen nicht nachkommen.
Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (United Nations Development Programme, UNDP) empfahl bereits 1993, drei Prozent der Gesamtausgaben für die Entwicklungszusammenarbeit (ODA – Official Development Assistance) für entwicklungspolitische Informations- und Bildungsarbeit zu verwenden. In Deutschland liegen die Ausgaben hierfür nach aktuellen Berechnungen der OECD lediglich bei ca. 0,45 Prozent. Das neue Datenblatt der Informationsstelle Bildungsauftrag Nord-Süd des WUS gibt einen Überblick über die Ausgaben für entwicklungspolitische Informations- und Bildungsarbeit der OECD-Staaten. Die aktuellen Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2023.
„Deutschland befindet sich innerhalb der OECD-Staaten auf Platz sechs, was die prozentualen Ausgaben für entwicklungspolitische Informations- und Bildungsarbeit betrifft. Dies darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Ausgaben hierfür bereits seit Jahren stagnieren und zuletzt sogar gesunken sind“, sagte Dr. Kambiz Ghawami, Vorsitzender des World University Service (WUS).
Angesichts weltweiter multipler Krisen sowie des schwindenden Rückhalts in der Bevölkerung für globale Zusammenarbeit und Solidarität sei eine Verstärkung der entwicklungspolitischen Informations- und Bildungsarbeit auf Bundes- und Länderebene wichtiger denn je, betonte Ghawami. Investitionen in diesem Bereich seien dringend erforderlich, um Populisten entgegenzutreten und die Chancen der globalen Zusammenarbeit zu vermitteln.
„Gerade jetzt, nach der Verabschiedung des ‚Orientierungsrahmens Globale Entwicklung – Bildung für nachhaltige Entwicklung in der gymnasialen Oberstufe‘ seitens der KMK-Bildungsministerkonferenz und des BMZ, besteht die Chance, Globales Lernen in den Schulen zu verstetigen. Hierfür sollten den Schulen ausreichende Ressourcen zur Verfügung gestellt werden“, sagte Ghawami.
Der World Development Information Day wurde am 24. Oktober 1972 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Er dient dazu, weltweit auf Entwicklungsprobleme aufmerksam zu machen und die Weltgemeinschaft dazu aufzurufen, sich mit stärkerem Engagement um deren Lösung zu bemühen.
Foto: Schüler in Äthiopien © epo.de
=> Aktuelles Datenblatt
=> globaleslernen.de
Quelle: wusgermany.de







