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Sudan: Aktion gegen den Hunger weitet Hilfe aus

Foto: Binnenvertriebene in Nord-Darfur. By USAID, Public domain, via Wikimedia Commons

Berlin. – In den vergangenen Tagen hat die Gewalt in Al Fashir in Nord-Darfur massiv zugenommen. Hunderttausende Menschen sind in der Stadt eingeschlossen und zahlreichen Gefahren ausgesetzt, ohne Schutz sowie ohne Zugang zu lebensrettender humanitärer Hilfe. Aktion gegen den Hunger weitet seine Hilfe aus.

Tausende Menschen versuchen, in benachbarte Gebiete wie Tawila zu fliehen und laufen Gefahr, während ihres Fluchtversuchs angegriffen und misshandelt zu werden. Die Vertriebenen kommen dehydriert, unterernährt und traumatisiert in Tawila an. Das Risiko sexualisierter Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist extrem hoch.

„Das Ausmaß der Vertreibung, der Gefahren für die Zivilbevölkerung und der humanitären Bedarfe in Al Fashir und den angrenzenden Gebieten ist enorm“, erklärte Samy Guessabi, Landesdirektor von Aktion gegen den Hunger im Sudan. „Alle Konfliktparteien müssen ihre Verpflichtungen zum Schutz der Zivilbevölkerung einhalten. Es ist zwingend erforderlich, die Zivilbevölkerung zu schützen, sichere Fluchtwege für sie zu gewährleisten, die Finanzierung der Nothilfe deutlich zu erhöhen und einen dauerhaften humanitären Zugang sicherzustellen.”

Die Teams von Aktion gegen den Hunger bereiten den Einsatz von zwei mobilen Gesundheits- und Ernährungskliniken in Tawila vor. Zudem entwickeln die Teams Maßnahmen, um den akuten Risiken geschlechtsspezifischer Gewalt gegenüber Vertriebenen zu begegnen – darunter Prävention, Fallüberweisung sowie die Einbindung und Sensibilisierung der Gemeinschaft durch gemeindebasierte Schutznetzwerke.

Aktion gegen den Hunger appelliert eindringlich an die internationale Gemeinschaft, ihre diplomatischen Bemühungen zu intensivieren, um den Schutz der in Al Fashir verbliebenen Zivilbevölkerung, den sicheren Durchgang für Flüchtende, den Schutz humanitärer Helfer*innen und den nachhaltigen Zugang zu Al Fashir und den umliegenden Gebieten zu gewährleisten. Zudem ruft Aktion gegen den Hunger die Geber dazu auf, flexible Finanzmittel aufzustocken, um lebenswichtige humanitäre Maßnahmen auszuweiten und lokale Helfer*innen gezielt zu unterstützen.

Die größte humanitäre Krise der Welt findet kaum Gehör

Die humanitäre Lage im Sudan war schon vor den jüngsten Ereignissen dramatisch und ist eine der vergessenen Krisen unserer Zeit, so Aktion gegen den Hunger. Rund 30 Millionen Menschen seien auf Unterstützung angewiesen, 25 Millionen von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen. Bereits 2024 warnten die UN vor einer Hungersnot im Geflüchtetenlager Samsam (Nord-Darfur).

Die internationale Aufmerksamkeit für die größte humanitäre Katastrophe der Welt bleibt erschreckend gering. Das gilt für die mediale Präsenz genauso wie für die Finanzierung humanitärer Maßnahmen. Die humanitäre Hilfe für den Sudan ist in diesem Jahr nur zu 25,8 Prozent finanziert – bei einem Bedarf von mehr als vier Milliarden US-Dollar. Die Folge: lebensrettende Programme werden eingestellt, lokale Notküchen schließen, Millionen Menschen verlieren ihre letzte Nahrungsquelle.

Humanitäre Hilfe unter Extrembedingungen

Aktion gegen den Hunger ist seit 2018 im Sudan aktiv und leistet Unterstützung in Gebieten, in denen humanitäre Hilfe unzureichend ist und der Zugang durch anhaltende Gewalt, Massenvertreibungen, starke Regenfälle und Mittelkürzungen massiv erschwert wird.

Zwischen April 2023 und Dezember 2024 konnte Aktion gegen den Hunger nach eigenen Angaben mehr als 1,2 Millionen Menschen in den Bundesstaaten Zentral-Darfur, Süd-Kurdufan, Weißer Nil, Blauer Nil und Rotes Meer mit Programmen in den Bereichen Ernährung und Gesundheit, Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene sowie geschlechtsspezifischer Unterstützung erreichen.  

Foto: Binnenvertriebene in Nord-Darfur. By USAID, Public domain, via Wikimedia Commons

Quelle: aktiongegendenhunger.de

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