Berlin. – Vor Beginn der 30. Weltklimakonferenz fordern die Klima-Allianz Deutschland und der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO) von der Bundesregierung, die Lücke im globalen Klimaschutz gemeinsam mit anderen Staaten zu schließen. In einem Positionspapier rufen die Verbände die Bundesregierung auf, mit einem starken deutschen Klimaschutzprogramm nach Belém zu reisen und die internationale Klimafinanzierung deutlich aufzustocken.
„Die anstehende Weltklimakonferenz ist eine Bewährungsprobe für die deutsche Bundesregierung und für die internationale Klimadiplomatie“, erklärte Dr. Christiane Averbeck, Geschäftsführende Vorständin der Klima-Allianz Deutschland. „Zehn Jahre nach Verabschiedung des Pariser Klimaabkommens müssen die Staaten zeigen, dass sie Emissionen deutlich schneller senken können. Bundeskanzler Merz muss in Belém glaubhaft präsentieren, wie er Deutschlands Klimaziele erreichen will. Unsere Antwort ist klar: Wir brauchen ein starkes Klimaschutzprogramm mit klugen Maßnahmen, das allen nutzt. Programme für Sanierungen und Heizungstausch senken die Heizkosten. Bessere Bus- und Bahnverbindungen machen Mobilität bezahlbar. Davon profitieren nicht nur wir in Deutschland, sondern alle, die die Klimakrise gemeinsam bekämpfen wollen.”
VENRO-Vorstandsmitglied Martina Schaub sagte, Deutschland sollte nicht mit leeren Händen zum Klimagipfel nach Belém reisen. Nach den Beschlüssen von Baku im vergangenen Jahr sei eine Steigerung des deutschen Beitrags zur Klimafinanzierung um mindestens eine Milliarde Euro pro Jahr erforderlich.
Finanzierung von Klimaanpassungen aufstocken
„Viele Länder des Globalen Südens spüren die Klimakrise bereits jetzt – sie benötigen verlässliche Unterstützung, um sich an Dürren oder Überschwemmungen anzupassen“, so Schaub. „Deshalb muss die Finanzierung von Klimaanpassungen deutlich gestärkt werden. Damit das Globale Anpassungsziel (GGA) des Pariser Abkommens Wirkung entfalten kann, brauchen wir klare und vergleichbare Erfolgsindikatoren. Auf der COP30 sollten alle notwendigen Indikatoren verabschiedet werden, um Fortschritte und Bedarfe messbar zu machen und sicherzustellen, dass die Mittel dort ankommen, wo sie am dringendsten benötigt werden.”
Bei der 30. Weltklimakonferenz (COP30) in der brasilianischen Amazonasstadt Belém verhandeln die Staaten vom 10. bis 21. November über Fortschritte in der globalen Energiewende, die Klimaanpassung und die finanzielle Unterstützung für Länder des Globalen Südens. Zehn Jahre nach Verabschiedung des Pariser Klimaabkommens zeigen die bislang eingereichten nationalen Klimaschutzbeiträge (NDCs), dass zusätzliche Maßnahmen erforderlich sind, um die globale Erhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen.
Foto: Thwaites Gletscher in der Antarktis. © Copernicus Sentinel 1 Image
=> Forderungspapier von Klima-Allianz Deutschland und VENRO
Quelle: venro.org







