New York (epo.de). – Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat eine gemeinsame Friedenstruppe mit der Afrikanischen Union (AU) beschlossen, um Gewalt und Instabilität in der sudanesischen Krisenprovinz Darfur zu beenden. Die „United Nations-African Union Mission in Darfur“ (UNAMID) soll knapp 20.000 Blauhelm-Soldaten und rund 6.000 Polizisten umfassen. Sie hat ein Mandat für zwölf Monate.
Zum Mandat der Friedenstruppe gehört es, die Umsetzung des Friedensplans für Darfur zu unterstützen, die Bevölkerung vor Angriffen zu schützen und die für ihren eigenen Schutz erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen. In der Provinz Darfur sind nach UN-Angaben in den letzten Jahren rund 200.000 Menschen bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Rebellengruppen, Regierungstruppen und mit ihnen verbündeten arabischen Reitermilizen getötet worden; rund zwei Millionen Menschen sind aus ihrer Heimat geflohen.
Die gemeinsame Mission von UNO und AU soll eine 7.000 Mann starke AU-Friedenstruppe ersetzen, die seit 2004 vergeblich versucht hat, die sudanesische Unruheprovinz zu befrieden. UNAMID soll seine Kommando- und Kontrollstrukturen bis Oktober eingerichtet haben; vermutlich könne die Arbeit der gegenwärtig stationierten AU-Truppe Ende des Jahres übernommen werden, teilten die Vereinten Nationen in New York mit.
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon nannte die Resolution zur Einrichtung von UNAMID, die nach neunmonatigen Verhandlungen zustande kam, ein „klares und mächtiges Signal, das Leben der Menschen in der Region zu verbessern und dieses tragische Kapitel in der sudanesischen Geschichte zu beenden“. Er rief die UN-Mitgliedsstaaten dazu auf, rasch Soldaten für die Friedensmission bereitzustellen.
„Der Beschluss des UN-Sicherheitsrates zur Entsendung einer Friedensmission nach Darfur ist ein Zeichen der Hoffnung für die notleidenden Menschen in Darfur und die Flüchtlinge in den Nachbarländern“, sagte die deutsche Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul. „Sie haben viel zu lange auf diese Entscheidung warten müssen. Trotz aller Abschwächungen in den Formulierungen ist es gut, dass nun endlich eine einstimmige Entscheidung gefallen ist. Jetzt kommt es darauf an, dass die Friedensmission schnell einsatzbereit ist und die internationale Gemeinschaft alles zu ihrer Unterstützung leistet. Wir werden unsere humanitäre Hilfe konsequent fortsetzen. Denn die Lage der Menschen in Darfur ist nach wie vor dramatisch.“