Essen (epo.de). – Wegen des eskalierenden Krieges im Süden der Philippinen haben Hilfswerke das „Aktionsbündnis Menschenrechte – Philippinen“ gegründet. Brot für die Welt, der Evangelische Entwicklungsdienst, Missio-München, Misereor, das Philippinenbüro im Asienhaus und die Vereinte Evangelische Mission wollen durch Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit in Deutschland zu einer Verbesserung der Menschenrechtssituation auf den Philippinen beitragen. Das teilte das Philippinenbüro am Donnerstag in Essen mit.
Das Aktionsbündnis erklärte, seit Anfang Juli habe sich die Sicherheitslage in den südlichen Philippinen deutlich verschlechtert. In Folge von Gefechten mussten nach Angaben der Hilfsorganisationen allein auf der Insel Basilan rund 14.000 Menschen aus ihren Dörfern fliehen. Im Krieg gegen die etwa 200 Personen starke Terrororganisation Abu Sayyaf kämpften 5.000 Soldaten der philippinischen Armee. Immer wieder würden aber auch Einheiten der Moro Islamic Liberation Front (MILF) und Moro National Liberation Front (MNLF) trotz bestehender Waffenstillstands- und Friedensabkommen in Kampfhandlungen verwickelt. Der Friedensprozess in Mindanao werde durch die Militärkampagne gegen die Abu Sayyaf stark bedroht.
Die Träger des Aktionsbündnises beklagten, dass ihre Partnerorganisationen auf Jolo und Basilan von den Kämpfen betroffen sind und forderten ein Ende der Kampfhandlungen. Nach Angaben des Bischofs von Jolo, Angelito R. Lampon, wird ein großer Teil der evakuierten Zivilbevölkerung auf Grund der Kampfhandlungen zur Zeit nicht versorgt, da die Sicherheit der Helfer nicht gewährleistet ist.
Das Aktionsbündnis fordert die Fortsetzung der am 21. August vertagten Friedensgespräche zwischen der MILF und der Regierung, die Durchführung des geplanten Dreiparteiendialogs zwischen der MNLF, der Organisation of Islamic Countries (OIC) und der Regierung, sowie eine Ausweitung der im März 2007 verkündeten Politik des „Primats des Friedensprozesses“ der philippinischen Regierung auf den Sulu Archipel.