Berlin (epo.de). – Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF hat die Regierungen dazu aufgerufen, entschiedener für die Verwirklichung der Kinderrechte einzutreten. Weltweit könnten fast 100 Millionen Kinder nicht zur Schule gehen. Trotz erhöhter Aufmerksamkeit und besserer Schutzgesetze müssten immer noch fast 220 Millionen Kinder zwischen fünf und 17 Jahren arbeiten. Und jedes Jahr würden 1,2 Millionen Mädchen und Jungen Opfer von Menschenhändlern.
Anlässlich des 18. Jahrestages der Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention am 20. November erklärte UNICEF, insbesondere Mädchen würden in vielen Ländern diskriminiert. Sie seien oftmals brutaler Gewalt und grausamen Praktiken wie der Beschneidung ausgesetzt. Selbst das Grundrecht auf Überleben sei nicht gesichert: Mehr als 200 Millionen Kinder, die seit der Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention am 20.11.1989 geboren wurden, starben UNICEF zufolge vor ihrem fünften Geburtstag – meist an vermeidbaren oder behandelbaren Krankheiten.
UNICEF wies darauf hin, dass die Regierungen mit ihrer Unterschrift unter die Kinderrechtskonvention allen Kindern das Recht auf Überleben, Entwicklung, Schutz und Beteiligung garantiert haben. Bis auf Somalia und die USA hätten alle Staaten die Konvention unterzeichnet.
Die Kinderrechtskonvention, so UNICEF, drückt die weltweit gültigen Grundwerte im Umgang mit Kindern aus. Sie schärft das Bewusstsein für Kinderrechtsverletzungen und hat in vielen Ländern zu Gesetzesänderungen geführt. Sie hat auch in den Industrieländern mehr Aufmerksamkeit für benachteiligte und ausgeschlossene Kinder geweckt und dazu beigetragen, dass Kinder heute ernster genommen werden. Allerdings ist ihre Wirksamkeit abhängig vom politischen Willen der Regierungen, dem Engagement der Zivilgesellschaft und dem Einsatz von Kindern und Jugendlichen selbst.
„Die Regierungen haben sich verpflichtet, das Wohl der Kinder bei allen sie betreffenden Entscheidungen vorrangig zu berücksichtigen. Wir alle müssen entschiedener für die Verwirklichung der Kinderrechte eintreten“, sagte Heide Simonis, Vorsitzende von UNICEF Deutschland.