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Hilfswerke: Menschenrechtslage in Sri Lanka spitzt sich zu

Stuttgart (epo.de). – Zum Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember haben „Brot für die Welt“, das Menschenrechtsreferat des Diakonischen Werkes der EKD und medico international an Außenminister Frank-Walter Steinmeier appelliert, die Menschenrechtssituation in Sri Lanka bei der Sitzung des UN-Menschrechtsrates in Genf zu thematisieren. „Die Lage spitzt sich dramatisch zu. Fast täglich erhalten wir Meldungen unserer Partner über gravierende Menschenrechtsverletzungen“, berichtete Ingrid Ostermann, Projektreferentin für Sri Lanka bei „Brot für die Welt“.

Nach dem Bombenattentat einer Selbstmordattentäterin in Colombo, für das die Regierung die tamilischen Rebellen der LTTE verantwortlich macht, wurden nach den Erkenntnissen der Hilfswerke mehr als 2.000 Personen meist tamilischer Herkunft verhaftet und ohne ausreichende rechtsstaatliche Garantien behandelt. Mehrere hundert von ihnen seien in das Internierungslager Boosa verschleppt worden. „Auch bei der Durchführung von so genannten Sicherheitsmaßnahmen müssen grundsätzlich Schutzprinzipien der Menschenrechte beachtet werden“, kommentierte Thomas Seibert von medico international die Verhaftungswelle.

Die aktuellen Ereignisse seien nur ein Ausdruck der sich insgesamt zuspitzenden Menschenrechtslage in Sri Lanka. „Vor allem die enorme Zunahme von so genannten extralegalen Tötungen ist besorgniserregend“, so Michael Windfuhr, Leiter des Menschenrechtsreferates des Diakonischen Werkes. In ihrem am 4. Dezember vorgelegten Jahresbericht beschuldigte die Menschenrechtsorganisation UTHR (University Teachers for Human Rights) die Streitkräfte der Regierung, allein in den Jahren 2006 und 2007 in der im Norden gelegenen Stadt Jaffa für rund 700 außergesetzliche Tötungen verantwortlich zu sein. Oft würden die Erschießungen von vorbeifahrenden Motorrädern aus vorgenommen. Hinzu komme eine große Zahl von Personen, die vermisst würden oder deren Schicksal unbekannt sei.

Beängstigend sei auch die Zunahme der alltäglichen Verwendung von „kriegsähnlicher Sprache und Ideologie“ in den öffentlichen Debatten in Sri Lanka, so Windfuhr weiter. „Damit werden zahlreiche extralegale Tötungen sowohl auf Seiten der Regierung wie der LTTE begründet und gerechtfertigt.“

Für ihre couragierte Dokumentationsarbeit wurde die UTHR im Oktober 2007 mit dem Martin Ennals Award für Menschenrechtsverteidiger ausgezeichnet. Der Martin Ennals Award wurde in den 90er Jahren vom Menschenrechtsreferat des Diakonischen Werkes mitbegründet und seitdem mitvergeben.

 www.brot-fuer-die-welt.de
 www.diakonie-katastrophenhilfe.de
 www.medico.de

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