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SÜDWIND legt erweiterte Studie über Arbeitsbedingungen in Chinas Steinindustrie vor

S?DWINDSiegburg (epo.de). – Nach vielen Diskussionen mit Marktbeteiligten hat das SÜDWIND-Institut in Siegburg eine erweiterte Fassung der Studie „Arbeitsbedingungen in Chinas Steinindustrie“ vorgelegt. Im August 2007 hatte das Institut eine Untersuchung über die Arbeitsbedingungen bei der Produktion von Natursteinen aus China veröffentlicht und über prekäre Arbeitsbedingungen in chinesischen Steinbrüchen berichtet. Die aktualisierte Fassung konnte nun um konkretere Angaben über die deutschen Importe von Steinen und deren Bedeutung erweitert werden.

SÜDWIND fordert weiterhin eine Überprüfung der Sozial- und Umweltstandards in der gesamten Produktionskette. Vor allem Kommunen, die mit Steuergeldern Steine erwerben, sollten umgehend eine solche Kontrolle einfordern.

„China liefert mit 343.000 Tonnen die Hälfte der nach Deutschland eingeführten Endprodukte aus Naturstein und bestimmt damit maßgeblich die Preise“, erklärte Friedel Hütz-Adams, Autor der Studie. „In den Bereichen von Massenwaren haben chinesische Hersteller den Markt weitestgehend übernommen. Bei Pflastersteinen wird deren Marktanteil beispielsweise auf 80 bis 90 Prozent geschätzt.“

Der globalisierte Steinmarkt habe darüber hinaus zu einem direkten Zusammenhang zwischen Steineinkäufen aus China und Kinderarbeit in Indien geführt: „Wichtigster Granitlieferant Chinas ist Indien, ein Land, in dem nachweislich hunderttausende Kinder und Schuldknechte in den Steinbrüchen schuften müssen. Wer demnach ‚chinesische‘ Granitsteine kauft, kann ohne Herkunftskontrollen nicht ausschließen, dass indische Kinder Teil der Produktionskette waren“, so Hütz-Adams.

Die deutschen Importeure dürften die vorhandenen Probleme nicht ignorieren, fordert SÜDWIND. Die Selbstverpflichtungen von inzwischen mehr als 100 deutschen Kommunen sowie fünf Bundesländern, Sozialkriterien in ihrem Beschaffungswesen einzuführen, gingen in die richtige Richtung. Eine bundesweit gültige Änderung des öffentlichen Ausschreibungsrechts lehnt das Bundeswirtschaftsministerium bislang ab. Doch erst wenn rechtlich verbindlich für den gesamten öffentlichen deutschen Einkauf Umwelt- und Sozialstandards eingefordert werden, werde der Druck auf Lieferanten und Importeure wachsen, so das Institut.

www.suedwind-institut.de

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