Genf (epo.de). – Schätzungsweise 151.000 Iraker sind seit Beginn des Irak-Krieges im März 2003 bis einschliesslich Juni 2006 eines gewaltsames Todes gestorben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Erhebung in irakischen Haushalten, die gemeinsam von der Weltgesundheitsorganisation WHO und der irakischen Regierung durchgeführt wurde. Die Resultate der Untersuchung wurden jetzt auf der Website des New England Journal of Medicine veröffentlicht.
Die Schätzungen basieren auf Interviews in 9345 Haushalten in fast tausend Städten und Gemeinden des Irak. Erfragt wurden Angaben über die Gesundheitssituation von Familien im Irak, die der Gesundheitsplanung der Regierung dienen sollen.
Trotz des Umfangs der Studie gebe es eine große Unsicherheit hinsichtlich der exakten Zahl der Opfer des Irak-Krieges, erklärten die an der Untersuchung beteiligten Forscher. Sie könne unter Berücksichtigung der statistischen Unsicherheit zwischen 104.000 und 223.000 liegen. Die Schätzung von 151.000 Opfern von März 2003 bis Juni 2006 liege dreimal so hoch die eine auf Medienberichten basierende Untersuchung.
Der Studie zufolge ist Gewalt im genannten Zeitraum die wichtigste Todesursache für Männer im Alter zwischen 15 und 59 Jahren. Mehr als die Hälfte der gewaltsamen Tode wurden in der Hauptstadt Bagdad registriert.