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Weltbank bewilligt Finanzierung für Erdgas-Großprojekt im peruanischen Amazonas

WeltbankBerlin (epo.de). – Trotz massiver Kritik von Umwelt- und Entwicklungsorganisationen weltweit hat der Privatsektorarm der Weltbank, die International Finance Corporation (IFC), einen Kredit über 300 Millionen US-Dollar für das Camisea-Erdgasprojekt im peruanischen Regenwald bewilligt. Auch die deutsche Bundesregierung habe dem Vorhaben zugestimmt, kritisierte Weltwirtschaft, Ökologie und Entwicklung (WEED) am Mittwoch in Berlin.

„Mit der Unterstützung dieses Projekts zeigt die Weltbank, dass ihre Verpflichtung auf Klimaschutz Makulatur ist. Sie subventioniert weiterhin milliardenschwere Ölkonzerne, finanziert Regenwaldzerstörung und gibt der peruanischen Regierung eine Belohnung für den rücksichtslosen Umgang mit der eigenen Bevölkerung und den Abbau des Umweltschutzes“, sagte Daniela Setton von der Umwelt- und Entwicklungsorganisation WEED.

Die bisherige Erdgasförderung im Camisea-Projekt hat WEED zufolge massive ökologische Zerstörung hervorgerufen und die indigene Bevölkerung extrem geschädigt. Der jetzt bewilligte Teil des Projekts diene dem Export von flüssigem Erdgas nach Mexiko und in die USA. Kritiker weisen darauf hin, dass das Projekt der weiteren Regenwaldvernichtung Vorschub leiste und Peru ökonomisch keinen Vorteil bringe. Wie das peruanische Internet-Portal „Living in Peru“ am 28.1.2008 berichtete, würden die Einnahmen aus dem Camisea-Projekt zudem dazu verwandt, die Streitkräfte und die Polizei des Landes aufzurüsten.

„Die Weltbank versilbert die nicht-erneuerbaren Ressourcen Erdgas und Regenwald und unterstützt damit die weitere Militarisierung der Region, die keinesfalls der ‚Entwicklung‘ des Landes dient“, erklärte Heike Drillisch von WEED. Nichtregierungsorganisationen hatten gefordert, dass als Mindestvoraussetzung für eine Bewilligung des Kredits die ökologischen Schäden der bisherigen Förderung behoben werden und die Einhaltung der Umwelt-, Menschenrechts- und Sozialstandards der IFC für alle Projektphasen überprüft ist.

„Das grüne Licht der Bundesregierung zum Camisea-Projekt ist besonders enttäuschend“, sagte Daniela Setton. „Während die Bundesregierung sich verbal für ein Umdenken der Weltbank in puncto Klimaschutz und erneuerbare Energien einsetzt, knickt sie ein, sobald es um konkrete Entscheidungen geht.“

„Camisea“ ist das größte Erdgasprojekt in der Geschichte Perus. Unter Führung des US-amerikanischen Öl- und Gaskonzern Hunt Oil dient es WEED zufolge der Extraktion und dem Export von peruanischem Erdgas nach Mexiko und in die USA. Es öffne die Türen für eine weitere Zerstörung des wertvollen peruanischen Amazonas und stehe aufgrund seiner massiven ökologischen Auswirkungen, der schädlichen Folgen für die betroffene indigene Bevölkerung und des zweifelhaften ökonomischen Nutzens für Peru in der Kritik.

? www.weed-online.org

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