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Mangelhafte Hygiene: Als Entwicklungshemmnis noch immer unterschätzt

UN Jahr SanitationBerlin (epo.de). – Alle 20 Sekunden stirbt ein Kind an den Folgen einer Krankheit, die durch mangelhafte Hygiene, verschmutztes Wasser oder mit Fäkalkeimen verunreinigte Nahrung verursacht wird. Damit tötet Hygienemangel weltweit mehr Kinder als HIV/AIDS. Darauf hat die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Karin Kortmann, anlässlich des Weltwassertages am 22. März und des Internationalen Jahres der Sanitärversorgung 2008 hingewiesen.

80 Prozent aller Durchfallkrankheiten in Entwicklungsländern werden durch schlechte hygienische Verhältnisse verursacht, so Kortmann. Fehlende Toiletten und fehlendes oder ungenügendes Abwassermanagement bilden den Nährboden für eine Vielzahl vermeidbarer Infektionskrankheiten. Heute leben 2,6 Milliarden Menschen, darunter fast eine Milliarde Kinder, ohne grundlegende Sanitärversorgung.

„Fehlende sanitäre Grundversorgung und schlechte hygienische Verhältnisse machen die Ärmsten der Armen krank und behindern die Freiheit gerade von Frauen und Mädchen“, sagte Kortmann. „Obwohl dieses Problem eines der wichtigsten Hindernisse  für soziale und wirtschaftliche Entwicklung ist, wird es immer noch zu häufig unterschätzt. Wir brauchen mehr saubere Toiletten und ein Abwassermanagement, das Mensch und Umwelt schützt – sonst wird das Millenniumsziel, bis 2015 die Armut in der Welt zu halbieren, nicht zu erreichen sein.“

Kortmann machte deutlich, dass nicht nur der einzelne Mensch, sondern die ganze Gesellschaft und Wirtschaft betroffen sei: „Heute gehen in Entwicklungsländern alleine aufgrund vermeidbarer Krankheiten jährlich bis zu 1,2 Milliarden produktive Arbeitstage verloren. Dabei zahlen sich Investitionen in eine bessere sanitäre Grundversorgung volkswirtschaftlich aus – für jeden eingesetzten Euro gibt es neun Euro zurück.“

Kortmann betonte, dass die sanitären Verhältnisse in vielen Ländern noch immer einem Angriff auf die Würde der Frauen und Mädchen gleichkämen: „Wo Toiletten fehlen, sind Frauen und Mädchen besonders benachteiligt. In einigen Ländern verlassen zehn Prozent der Mädchen die Schule, wenn sie in das Menstruationsalter kommen, weil es in den Schulen entweder keine oder keine für Jungen und Mädchen getrennten Toiletten gibt.“ Frauen und Mädchen könnten sich oft erst in der Dunkelheit hinter einem Busch oder am Straßenrand erleichtern und seien dann vielfach Übergriffen ausgesetzt. „Eine bessere Sanitärversorgung bedeutet ganz konkret mehr Schutz für Frauen und einen großen Schritt zur sozialen Entwicklung, weil sie zur mehr Chancengleichheit von Arm und Reich, aber auch von Frau und Mann beiträgt“, sagte Kortmann.

Deutschland ist nach Angaben des BMZ weltweit der drittgrößte bilaterale Geber im Wasser- und Abwassersektor und der größte bilaterale Geber in Afrika. Die Vorhaben der deutschen Entwicklungszusammenarbeit in diesem Bereich verbesserten die Lebensqualität von mehr als 25 Millionen Menschen.

Der Internationale Tag des Wassers wird üblicherweise am 22. März begangen und fällt in diesem Jahr auf den Ostersamstag. Die Vereinten Nationen feiern den Weltwassertag 2008 daher bereits am letzten Werktag davor, am 20. März.

www.bmz.de
www.unwater.org/worldwaterday

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