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USAID will Nahrungsmittelhilfe einschränken

Hilfslieferungen von USAID. Foto: USAID

Nairobi/Berlin (epo.de). – Die US-Behörde für Internationale Entwicklung (USAID) will ihre Nahrungsmittelhilfe an arme Länder künftig noch stärker auf die Nothilfe konzentrieren. Das erklärte USAID jetzt gegenüber dem Informationsnetzwerk IRIN der Vereinten Nationen mit Sitz in Nairobi. Bereits im Februar hatte USAID eine Kürzung der Nahrungsmittelhilfe angekündigt, weil die gestiegenen Nahrungsmittelpreise den Etat um 121 Millionen US-Dollar schrumpfen ließen.

 

Die US Agency for International Development habe eine Reform ihrer Nahrungsmittelhilfe angekündigt, „um sicherzustellen, dass unsere Ressourcen dorthin gegen, wo sie am meisten benötigt werden“, berichtete IRIN (www.irinnews.org). IRIN zitierte den USAID-Pressesprecher Harry Edwards mit den Worten: „Commodity and ocean freights costs are increasing globally; as these two factors comprise the majority of food aid budgets, the price increases are reducing the tonnage of food aid available.“

USAID verfügt über ein jährliches Budget von rund 1,5 Milliarden US-Dollar für Nahrungsmittelhilfe. In der Vergangenheit wurde mit US-Hilfsgeldern jedoch häufig überschüssiger Weizen oder Mais in den USA aufgekauft und in Entwicklungsländer verschifft.

IRIN zufolge betrifft die Kürzung der USAID-Mittel Nothilfe-Projekte in mehr als 40 Ländern. Die USA sind der weltgrößte Nahrungsmittelhilfe-Geber und stellen seit 1970 rund sechs Millionen Tonnen Getreide pro Jahr bereit. USAID finanziert nach Angaben der Vereinten Nationen rund die Hälfte des Etats des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP), das wiederum 40 bis 50 Prozent der globalen Nahrungsmittelhilfe verteilt.

IRIN zufolge ist allerdings fast die gesamte Nahrungsmittelhilfe der USA an Lieferbindungen geknüpft, die ein Aufkaufen des Getreides auf dem US-Markt vorschreiben. Frachtkosten machen deshalb einen großen Teil der Kosten der US-Nahrungmittelhilfe aus. Das WFP und bilaterale Geber wie das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) kaufen Nahrungmittelhilfe hingegen in der Regel in der Region und stärken damit auch die Produktion von Nahrungsmitteln in den bedürftigen Ländern.

Nach Angaben des Entwicklungsexperten Christopher Barrett von der Cornell University in Ithaca/New York kostet es den amerikanischen Steuerzahler mehr als zwei Dollar, Nahrungsmittelhilfe im Wert von einem Dollar in das Bestimmungsland zu transportieren. Laut US-Gesetz müssen 75 Prozent der Hilfslieferungen von USAID und 50 Prozent der vom US-Landwirtschaftsministerium bereitsgestellten Nahrungsmittelhilfe mit US-Schiffen transportiert werden.

» http://www.usaid.gov/
» http://www.irinnews.org/

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