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Bob Geldof mahnt Bundesregierung: Bei Armutsbekämpfung nicht nur gute Show abliefern

Bob Geldof. Foto: DATA

Berlin (epo.de). – Der irische Musiker und Aktivist Bob Geldof zweifelt an der Bereitschaft der deutschen Bundesregierung, die extreme Armut weiter ernsthaft zu bekämpfen. Anlässlich der vom Bundesfinanzministerium versandten „Blauen Briefe“ im derzeitigen Haushaltsverfahren sagte der Afrika-Aktivist: „Die Bundesregierung hat im letzten Jahr einen starken Beitrag geleistet und dazu beigetragen, hunderttausende Leben zu retten. Aber die jüngsten Signale von Peer Steinbrück machen mich besorgt. Deutschland muss sich entscheiden: Will es für Europa und seinen Nachbarkontinent Afrika ein guter, verlässlicher Partner sein? Oder wollte die Bundesregierung 2007 nur eine gute Show als G8-Präsident?“ 

„Wir können die Generation sein, die extreme Armut auf der Welt beendet“, sagte Geldof. „Ich weiß, die deutsche Bevölkerung will ein Teil dieser Generation sein. Die Bundesregierung kann das nicht ignorieren.“

Bundesfinanzminister Steinbrück hatte Blaue Briefe an sechs Ministerien versandt und sie aufgefordert, ihren Etatansatz für 2009 bis zum 4. April zu überarbeiten. Unter den Empfängern der Briefe ist auch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Deutschland hat sowohl innerhalb der Europäischen Union als auch im Rahmen des G8-Prozesses feste finanzielle Zusagen zur Bekämpfung der Armut in Afrika gemacht, die eine Steigerung des Entwicklungsetats notwendig machen. Derzeit liegt Deutschland hinter diesen Zusagen jedoch deutlich zurück.

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„Wir können Afrika helfen, die Millennium-Entwicklungsziele, die Halbierung extremer Armut bis 2015, zu erreichen“, erklärte Tobias Kahler, Direktor der von Geldof gegründeten Lobbyorganisation DATA Deutschland. „Aber nur, wenn die reichen Staaten ihren Teil der Abmachung einhalten. Dazu muss die Bundesregierung ihren Beitrag zur Entwicklungszusammenarbeit dieses Jahr um mindestens weitere 750 Millionen Euro erhöhen und den Großteil davon Afrika widmen.“

Die geforderte Erhöhung sei mehrfach versprochen worden und betrage „nur ein Achtel dessen, was der Staat sich die Rettung der IKB hat kosten lassen“, betonte Kahler. DATA verfolge die Beiträge der G8-Staaten zur Erreichung der Millennium-Entwicklungsziele weiter und werde hierzu im Juni einen neuen Bericht vorlegen, kündigte Kahler an.

[Foto: Bob Geldof. Copyright © by DATA/Marco Urban]

» www.data.org

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