
Die Täter hätten offensichtlich Rollins Gewohnheit gekannt, sein Auto an der Tankstelle in der Nähe der Stadt Oroquieta zu parken und dann den Bus zu nehmen, berichtete die Menschenrechtsorganisation am Dienstag in Berlin. Die Männer erschossen den Journalisten aus nächster Nähe an der Tankstelle. Die Schützen trugen Mützen und Skimasken. Bevor die Täter flüchteten, vergewisserten sie sich, dass Rollin tot war.
„Wir verurteilen den Mord an Ernesto Rollin scharf. Er ist ein weiteres Opfer der Kultur von Gewalt und Straflosigkeit, die seit langem die philippinischen Medien bedroht“, erklärte ROG. „Das Motiv für den Mord ist noch nicht geklärt, aber die Ausführung des Mordes weist darauf hin, dass Rollins Feinde Auftragsmörder angeheuert haben.“
Nach Angaben seiner Kollegen galt Rollin als ausgesprochen kritischer Journalist. Seine Kommentare zur Hauptsendezeit im Nachrichtenprogramm von „DxSY-AM“ hätten ihn in der Provinz bekannt gemacht. Zu seinen letzten Themen gehörte eine umstrittene Verordnung über die Arbeit im Gesundheitswesen und der offenbare Missbrauch von Dienstwagen durch Beamte in der Provinz Misamis Occidental.
Rollin ist bereits der dritte Hörfunkjournalist, der seit November 2008 in dem südostasiatischen Land getötet wurde. Im vergangenen Jahr wurden sechs Journalisten auf den Philippinen ermordet.
Die Philippinen sind das drittgefährlichste Land für Journalisten, so ROG. Vor allem die organisierte Kriminalität und politische Gewalt seinen für die Morde verantwortlich. Die Opfer hätten häufig über Korruption, Rechtsmissbrauch oder andere Missstände berichtet.
Auf der ROG-Rangliste der Pressefreiheit 2008 steht das südostasiatische Land auf Platz 139 von 173 Ländern. Seit der Rückkehr des Landes zu einem demokratischen System im Jahr 1986 wurden 99 Journalisten getötet.




