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Greenpeace fordert von Finanzministern mehr Geld für Klimaschutz

Brüssel (epo.de). – Anlässlich einer Tagung der Finanzminister der Europäischen Union hat Greenpeace am Dienstag in Brüssel ein klares Bekenntnis der EU zum Klimaschutz gefordert. 340 Greenpeace-Aktivisten, darunter 60 aus Deutschland, ketteten sich an das Tagungsgebäude des Europäischen Rates und entfalteten Transparente mit der Aufschrift „Schützt das Klima”. Die Umweltschützer fordern 110 Milliarden Euro pro Jahr für konkreten Klimaschutz. 35 Milliarden davon müssten von den EU-Ländern kommen.


“Die Regierungen haben es versäumt, rechtzeitig auf die Signale der Finanzkrise zu reagieren – dafür zahlen wir jetzt den Preis. Doch wir können nicht zulassen, dass sie diesen Fehler bei der Klimakrise wiederholen”, sagte Klima-Experte Karsten Smid. “Jetzt ist der Zeitpunkt, um zu reagieren und in nachhaltigen Klimaschutz zu investieren. Klima- und Finanzkrise lassen sich nur gemeinsam bewältigen.“

Tropenwaldzerstörung in Brasilien. Foto: epo.deBeim Treffen der Finanzminister beraten die EU-Mitgliedstaaten unter anderem über ihre Position für den entscheidenden Klimagipfel im Dezember in Kopenhagen. Für einen Erfolg des Klimagipfels ist es aus der Sicht von Greenpeace wichtig, dass die Industrienationen den Entwicklungsländern konkrete finanzielle Zusagen machen. Nur unter dieser Bedingung seien die Entwicklungsländer ihrerseits bereit, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und in Klimaschutz zu investieren.

Für die Reduktion ihres Treibhausgasausstoßes und die Bewältigung der Folgen des Klimawandels benötigen die Entwicklungsländer nach Berechnungen von Greenpeace eine Unterstützung von mindestens 110 Milliarden Euro pro Jahr durch die Industrienationen. Deutschland müsste rund sieben Milliarden Euro im Jahr beitragen.

Der Gesamtbetrag aller Länder “ist damit kaum höher als die allein von der deutschen Bundesregierung zur Rettung der Hypo Real Estate Bank jetzt einmalig zur Verfügung gestellten Garantien in Höhe von 102 Milliarden Euro”, erklärte Greenpeace.

Das von Greenpeace geforderte Rettungspaket zur Minderung des Klimawandels beinhaltet neben Investitionen in Erneuerbare Energien auch den Schutz der letzten Urwälder. Rund ein Fünftel der weltweiten Klimagase entsteht durch Vernichtung der Wälder. Der Beitrag jeden Landes hängt von Treibhausgasausstoß und Bruttoinlandsprodukt ab. Für die Europäische Union ergibt sich eine Summe von 35 Milliarden Euro.

Fotos: (1) Wald in Aserbaidschan © GTZ/Frank Moerschl (2) Tropenwaldzerstörung in Brasilien © epo.de

www.greenpeace.de

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