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Klima-Verhandlungen in Bonn beginnen

unfcccBonn (epo.de). – Am Sitz des Sekretariats der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) in Bonn haben am Sonntag Klimaverhandlungen begonnen, an denen bis 8. April mehr als 2.000 Regierungsdelegierte, Vertreter von Unternehmen, Umweltorganisationen und der Wissenschaft teilnehmen. Die Bonner Konferenz ist die erste einer Reihe von Verhandlungen ĂŒber den Klimaschutz nach dem Auslaufen des Kyoto-Protokolls. Entscheidungen sind jedoch erst auf dem Klimagipfel im Dezember in Kopenhagen zu erwarten.

Von den Bonner Klimaverhandlungen werden dennoch wichtige Weichenstellungen fĂŒr die Ausgestaltung des internationalen Klimaschutzes. Das am 16. Februar 2005 in Kraft getretene und 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll hatte erstmals völkerrechtlich verbindliche Zielwerte fĂŒr den Ausstoß von Treibhausgasen in den IndustrielĂ€ndern festgelegt. In den diesjĂ€hrigen Verhandlungen geht es vor allem um die Frage, wie die Entwicklungs- und SchwellenlĂ€nder in den Klimaschutz mit einbezogen werden können und welche finanziellen und technischen Hilfe die Industriestaaten als Hauptverursacher der globalen ErwĂ€rmung leisten mĂŒssen, damit sich die am meisten betroffenen LĂ€nder an den Klimawandel anpassen können.

In Bonn tagen im Rahmen des Post-Kyoto-Prozesses 29. MĂ€rz bis 8. April die “Ad hoc Working Group on Long-term Cooperative Action under the Convention” (AWG-LCA 5) und die “Ad hoc Working Group on Further Commitments for Annex I Parties under the Kyoto Protocol” (AWG-KP).

UNFCCC-ExekutivsekretĂ€r Yvo de Boer sagte im Vorfeld der Bonner Konferenz, die wirklichen Verhandlungen stĂŒnden noch ganz am Anfang, wĂ€hrend “die Kopenhagener Uhr tickt”. Ein Dokument, ĂŒber das verhandelt wird, soll die Ideen und VorschlĂ€ge bĂŒndeln, die von einzelnen LĂ€ndern eingebracht worden sind, und die noch notwendigen Handlungsfelder aufzeigen.

Inbesondere geht es aber um die Reduktionsziele der Industriestaaten bei den Treibhausgas-Emissionen nach 2012 und um Verbesserungen beim Emissionshandel und den sogenannten “projektbezogene Mechanismen” – also um eine Art ökologischem Ablasshandel, mit dem sich Unternehmen in Industriestaaten, die die Verringerung der Emissionen im eigenen Land nicht im erforderlichen Maß schaffen, mit Klimaschutzprojekten in EntwicklungslĂ€ndern, beispielsweise Aufforstungsmaßnahmen, freikaufen können, sowie PlĂ€ne wie die unterirdische Lagerung von Kohlendioxid.

“Following the first round of discussions in Bonn, we will have a much better sense of both where we already have a solid foundation for agreement, but also where input is still lacking for a workable agreed outcome in Copenhagen”, erklĂ€rte Yvo de Boer.

Die UN-Klimarahmenkonvention haben 192 Staaten unterzeichnet, das Kyoto-Protokoll 184 Staaten. 37 Staaten haben sich im Rahmen des Kyoto-Protokolls zu einer rechtlich verbindlichen Verringerung oder Begrenzung ihrer Emissionen verpflichtet. Das Ziel beider VertrĂ€ge ist es, die Treibhausgas-Konzentration in der ErdatmosphĂ€re auf ein fĂŒr Mensch und Umwelt ertrĂ€gliches Ausmaß zu begrenzen. Auftrieb dĂŒrfte die Entscheidung der neuen US-Regierung unter Barack Obama geben, als grĂ¶ĂŸter Treibhausgas-Verschmutzer erstmals am Kyoto-Prozess teilzunehmen.

Bonner Klimaverhandlungen
http://unfccc.int

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