Berlin (epo.de). – Wie öffentliche Ausschreibungen bei der Beschaffung von Computern unter Beachtung von Arbeitsrechten und Umweltstandards gestaltet werden können, zeigt ein neuer Leitfaden, den WEED, ver.di und das Netzwerk ICLEI herausgegeben haben. „Buy IT fair“ gibt einen Überblick über die wichtigsten Problemfelder und gibt Kriterien zur rechtskonformen Beachtung sozialer und ökologischer Aspekte beim öffentlichen Einkauf vor.
Öffentliche Einrichtungen kaufen in Deutschland rund ein Fünftel aller IT-Produkte. Meistens spielen die sozialen und ökologischen Kosten bei der Herstellung dabei keine Rolle. Computer werden heute in China und Südostasien produziert, oft unter Missachtung grundlegender Arbeitsrechte. Zudem kommt es bei der Herstellung, der Nutzung wie auch bei der Entsorgung der Geräte zu erheblichen Schädigungen der Umwelt.
Der Leitfaden „Buy IT fair“ bietet konkrete Formulierungsvorschläge für die verschiedenen Stufen der Ausschreibung. Sie sind so gestaltet, dass sie möglichst einfach in eigene Ausschreibungen übertragen werden zu können. Ein Bewertungssystem und zahlreiche Erläuterungen geben zudem an, welche Ausschreibungsvarianten derzeit am erfolgversprechendsten umgesetzt werden können und was dabei beachtet werden muss.
In Deutschland biete das neue Vergaberecht einen günstigen Rahmen für die Umsetzung einer alternativen Beschaffungspraxis, so Weltwirtschaft, Ökologie und Entwicklung (WEED), die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und ICLEI (International Council for Local Environmental Initiatives, ein Netzwerk von mehr als tausend Kommunalverwaltungen, die nachhaltig wirtschaften wollen). Das Vergaberecht räume explizit die Möglichkeit zur Berücksichtigung sozialer und ökologischer Aspekte bei der Auftragsvergabe ein.
“Da die Marktmacht öffentlicher Einrichtungen in diesem Bereich groß ist, kann durch sozial-ökologisch gestaltete Ausschreibungen ein erheblicher Druck zugunsten besserer Arbeitsbedingungen und Umweltstandards ausgeübt werden”, hoffen die Herausgeber.
„Buy IT fair. Leitfaden zur Beschaffung von Computern nach sozialen und ökologischen Kriterien“, Berlin, April 2009, 42 Seiten.
Die Broschüre kann unter www.pcglobal.org gegen eine Schutzgebühr von 2 Euro zzgl. Versandkosten bestellt oder heruntergeladen werden.




