Manama/Berlin (epo.de). – UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat angesichts von 236.000 Katastrophentoten und mehr als 180 Milliarden US-Dollar Schäden allein im Jahr 2008 alle Staaten dazu aufgerufen, mehr in die Katastrophen-Vorsorge zu investieren und insbesondere die Ursachen des Klimawandels zu bekämpfen. Rund 200 Millionen Menschen seien im vergangenen Jahr direkt von Katastrophen betroffen gewesen, sagte Ban bei der Vorstellung des “Global Assessment Report on Disaster Risk Reduction” der Vereinten Nationen im Golfstaat Bahrain.
“We know the dividends,” sagte der UN-Generalsekretär. “Reducing disaster risk can help countries decrease poverty, safeguard development and adapt to climate change. This, in turn, can promote global security, stability and sustainability.”
Der Bericht der United Nations International Strategy for Disaster Reduction (ISDR) hält fest, das Risiko für Menschen, Opfer von Naturkatastrophen zu werden, steige aufgrund wuchernder Mega-Metropolen, der Erderwärmung und der fortschreitenden Umweltzerstörung. Hunderte Millionen Menschenleben weltweit seien dadurch bedroht.
Vor allem Länder mit geringem und mittlerem Einkommen würden zunehmend verletzlich gegenüber Katastrophenfolgen, weil die Regierungen dem Problem wenig Aufmerksamkeit schenkten, zu wenig Geld für die Vorsorge vorhanden sei und die planlose Verstädterung immer mehr zunehme, so der Bericht. Der 200-Seiten-Report wurde mit Daten aus UN-Quellen, Regierungsstatistiken und wissenschaftlichen Studien zusammengestellt und umfasst den Zeitraum von 1975 bis 2007.
Die größten Risiken haben dem Bericht zufolge arme Länder mit “schwächeren Regierungen”. So seien 75 Prozent der Todesopfer bei Flutkatastrophen auf nur drei Länder konzentriert: Bangladesch, China und Indien. Die in wirtschaftlicher Hinsicht höchste Verletzlichkeit gegenüber Katastrophen hätten kleine Inselstaaten. Neun der zehn Länder mit den höchsten Zahlen an Katastrophentoten liegen in Asien.
UN-Generalsekretär Ban sagte, es gebe mehr Möglichkeiten, Katastrophen vorzubeugen und mit deren Folgen umzugehen, als gemeinhin angenommen werde. Der Bericht enthält einen 20-Punkte-Plan von Maßnahmen in dieser Hinsicht. Der Aktionsplan fordert unter anderem, bei der Entwicklungsplanung stärke als bisher Umwelt- und Katastrophenschutz in die Überlegungen mit einzubeziehen.
First Biennial Global Assessment Report on Disaster Risk Reduction (UN)