
„Die Regierungen können nicht länger behaupten, es sei kein Geld vorhanden, um den 50.000 Menschen zu helfen, die täglich an den Folgen extremer Armut sterben“, sagte Salil Shetty, Direktor der Internationalen UN-Millenniumkampagne. Die Finanzkrise drohe die Hilfsleistungen zu verringern, dabei sei gerade jetzt Hilfe am nötigsten.
Die Globale Finanz- und Wirtschaftskrise, die in den reichsten Ländern verursacht wurde, trifft unverhältnismäßig hart die armen Länder. Nach Angabe der UN Food and Agriculture Organization (FAO) hungern infolge der Krise zusätzliche 100 Millionen Menschen. Insgesamt steigt die Zahl der Hungernden in diesem Jahr auf 1,02 Milliarden weltweit. Dennoch hat Subsahara-Afrika der Millenniumskampage zufolge von den 28,3 Milliarden US-Dollar, die 2005 beim G8-Gipfel in Gleneagles bis 2010 zugesagt wurden, bislang weniger als ein Drittel erhalten.
Die Leiterin der UN-Millenniumkampagne in Deutschland, Renée Ernst, forderte am Mittowch, die Stimmen und Belange der Armen müssten bei der Diskussion einer neuen Finanzarchitektur unbedingt berücksichtigt werden. Die UN-Kampagne dränge die Geberstaaten, einen Zeitplan zur Einhaltung ihrer Hilfszusagen zu veröffentlichen, Entwicklungshilfe gemäß der Paris Agenda wirksamer zu gestalten, handelsverzerrende Agrarexportsubventionen abzuschaffen und sicherzustellen, dass arme Länder in den entscheidenden Institutionen vertreten sind.




