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Umweltorganisationen lüften Bankgeheimnisse

banksecrets.euBerlin (epo.de). – Unter dem Motto „Umweltorganisationen lüften Bankgeheimnisse“ haben sechs europäische NGOs am Donnerstag eine Website gestartet, die „die Investitionen von dreizehn großen europäischen Banken in zerstörerische Projekte und verantwortungslose Konzerne“ präsentiert. „Trotz der Bankenkrise investieren Finanzinstitutionen nämlich weiter in unverantwortlicher Weise und berufen sich auf das Bankgeheimnis“, begründen die Organisationen ihre „Enthüllungen“.


Die „Bankgeheimnis-Mentalität“ sei auch das Motiv für parallel stattfindende Theateraktionen vor Banken in mehreren europäischen Hauptstädten, teilte die deutsche Umweltorganisation „urgewald“ am Donnerstag in Berlin mit. Urgewald, NetwerkVlaanderen, Platform, Campagna per la Riforma della Banca Mondiale, Setem und Les Amis de la Terre, allesamt Mitglieder des Banktrack-Netzwerks, hatten in aktuellen Recherchen Verbindungen zwischen Banken und Unternehmen gefunden, „die Diktaturen unterstützen, wie Petrochina und Total, irreversible Umweltschäden hervorrufen wie Vedanta Resouces, oder Streumunition herstellen wie Textron“.

Nach Angaben der NGOs haben die dreizehn untersuchten Banken, unter ihnen die Deutsche Bank, haben zwischen 2005 und 2009 insgesamt 39,6 Milliarden Euro in vierzehn „unverantwortliche“ Unternehmen und Projekte investiert: 11,4 Milliarden Euro in Krediten an die betroffenen Unternehmen, 10,5 Milliarden Euro durch arrangierte und gezeichnete Anleihen sowie 17,7 Milliarden Euro über Besitz und Verwaltung von Aktien.

Die untersuchten Banken sind Deutsche Bank, Banco Santander, Barclays, BBVA, BNP Paribas, Citigroup, Credit Agricole, ING, Intesa Sanpaulo, HSBC, RBS, Société Générale und Unicredit.

urgewald zu den Aktivitäten der Deutschen Bank

„Solche zerstörerischen Investitionen dürfen nicht länger toleriert werden. Banken müssen Umwelt und Menschenrechte bei ihren Investitionsentscheidungen berücksichtigen“, forderte Barbara Happe von der Umweltorganisation urgewald. „Als ethisches Mindestmaß muss es klare Ausschlusskriterien geben: kein Geld für Diktaturen, schwerwiegende Umweltschäden, geächtete Waffen oder Menschenrechtsverletzungen.“

„Investoren dürfen nicht warten, bis sie gerichtlich für Menschenrechtsverletzungen und schwere Umweltschäden verantwortlich gemacht werden. Sie müssen sicherstellen, dass sie aus solchen Praktiken keinen Profit ziehen. Banken haben einen enormen Einfluss und können positiven Wandel bewirken“, sagte Mathias Bienstman von der Organisation Netwerk Vlaanderen.

Auf der Website befindet sich eine Weltkarte, die die „zerstörerischen Investitionen europäischer Banken“ grafisch auflistet. Darüber hinaus veröffentlicht die Seite Bankprofile der dreizehn Banken, erklärt die Verbindung zwischen Unternehmen und Banken und fordert zur Unterstützung der Kampagne auf. Als Alternative für die Geldanlage werden ethische Banken vorgestellt.

www.banksecrets.eu

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