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Südsudan: Gewalt schlimmer als in Darfur

suedsudanFreiburg (epo.de). – Der Südsudan steht fünf Jahre nach der Unterzeichnung eines Friedensvertrages mit den islamischen Norden des Landes nach Einschätzung der Caritas an einem Scheideweg. Eine seit zwei Jahren anhaltende Dürre verschärfe die Konflikte um Wasser, Vieh und Weidegründe, erklärte die Hilfsorganisation am Montag in Freiburg. Durch Angriffe der nordugandischen Rebellenbewegung Lord’s Resistance Army (LRA) wachse erneut die Gewalt in der Region. 1,5 Millionen Menschen seien akut von Hunger bedroht.  

Das Hilfswerk der deutschen Caritas ist „tief besorgt“ über die Entwicklung im Süden des Sudan. Um 35.000 Menschen in besonders schwer erreichbaren Gebieten der Region schnell mit Nahrungsmitteln versorgen zu können, bemühen sich derzeit die Caritasverbände weltweit, mit einem Nothilfeappell 2,3 Millionen Euro zu sammeln.



Zuletzt hätten LRA-Rebellen, die ursprünglich aus Uganda stammen, am Samstag in einem Flüchtlingscamp für Vertriebene aus dem Darfur in der Region Bahr El-Ghazal fünf Menschen getötet, berichtete Caritas international. Da der Staat die Bevölkerung nur unzureichend vor Übergriffen schütze, gründeten immer mehr Clans und Dörfer lokale Milizen. „Schon jetzt ist die Gewalt im Südsudan schlimmer als in der benachbarten Krisenregion Darfur“, so die Caritas. 



Der Südsudan ist eine der ärmsten Regionen der Welt. 16 Prozent der Bevölkerung sind der Caritas zufolge chronisch unterernährt. Die Kindersterblichkeit liegt zwischen 30 und 40 Prozent. 90 Prozent der Bevölkerung steht weniger als ein Euro pro Tag zu Verfügung.

Die Caritas hofft, durch die Verteilung von Nahrungsmitteln, Saatgut und landwirtschaftlichen Geräten sowie die Einführung verbesserter Anbautechniken möglichst vielen Menschen das Überleben sichern zu können. Die nächste Ernte wird erst wieder für Mitte 2010 erhofft.

Caritas international, das Hilfswerk der deutschen Caritas, ist seit den 1980er Jahren im Südsudan tätig. In den vergangenen beiden Jahren wurden unter anderem mit Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) vor allem Projekte für Vertriebene, Rückkehrer und Gewaltopfer durchgeführt.



www.caritas-international.de

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