
Die VENRO-Konferenz „Mission Impossible am Hindukusch? Zwischenbilanz der neuen internationalen Afghanistan-Politik“ skizziert aktuelle Probleme und Herausforderungen und diskutiert Wege zu einem politischen Strategiewechsel. Im Fokus stehen dabei die neue Afganistan-Strategie der US-Administration unter Barack Obama, die Frage, welchen Beitrag die neue deutsche Regierung leisten kann, und die Sichtweise der afghanischen Zivilgesellschaft.
Der Taliban-Anschlag auf das UN-Gästehaus in Kabul und der temporäre Rückzug der Hälfte der UN-Mitarbeiter gelten als schwerer Schlag für die Bemühungen des Westens, das kriegsgeschädigte Land wiederaufzubauen und zu stabilisieren. Trotz einer Reihe von Fortschritten und Erfolgen beim zivilen Wiederaufbau, so VENRO, schreitet die Verarmung in ländlichen Gebieten voran. Die afghanische Bevölkerung und mittlerweile auch die Mehrheit der Deutschen stehen dem internationalen militärischen Engagement zunehmend kritisch und skeptisch gegenüber.
Die von US-Präsident Obama geplante Aufstockung der Truppen in Afghanistan um 21.000 Soldaten und Armeeausbilder wird nach der Einschätzung von Hilfsorganisationen die Gewaltspirale weiter anheizen. Der notwendige Strategiewechsel hin zu einem verstärkten, von den Afghanen selbst bestimmten zivilen Aufbau, sei bisher ausgeblieben, kritisiert VENRO.
An der Konferenz am 24. November in der Landesvertretung Sachsen-Anhalt in Berlin nehmen unter anderen Aziz Rafiee vom Afghan Civil Society Forum (ACSF), Thomas Gebauer von medico international, Martine van Bijlert vom Afghanistan Analyst’s Network (AAN), Ralf Schnurr, Stellvertretender Leiter des Einsatzführungsstabs des Bundesverteidigungsministeriums, und Jochen Hippler vom Institut für Entwicklung und Frieden (INEF) teil.




