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Klimaschutz: Greenpeace erteilt Merkel die Note 5

klimakanzlerin_150Hamburg (epo.de). – Zum Ende der Klimaverhandlungen in Barcelona hat die Umweltorganisation Greenpeace das Engagement der Regierungschefs beim Klimaschutz bewertet. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat der Analyse zufolge weniger als die HĂ€lfte der notwendigen Maßnahmen in die Wege geleitet und erhĂ€lt dafĂŒr die Note „mangelhaft“. Absolutes Schlusslicht in Sachen Klimaschutz ist US-PrĂ€sident Barack Obama mit nur acht Prozent der erforderlichen Leistung.

Greenpeace untersuchte anhand verschiedener Kriterien, welche Leistung die Staats- und Regierungschefs erbringen mĂŒssen, um das Klimaziel des Weltklimarates (IPCC) zu erreichen. Bewertet wurde unter anderem die Verringerung der klimaschĂ€dlichen Emissionen, die Finanzierung von Anpassungsmaßnahmen in EntwicklungslĂ€ndern und der Einsatz fĂŒr den Waldschutz. Auch fĂŒr die persönliche Teilnahme am Klimagipfel der Vereinten Nationen im Dezember in Kopenhagen gab es Pluspunkte.

Greenpeace zufolge zeigt das Ergebnis der Analyse, die sich an wissenschaftlichen Vorgaben des Weltklimarates IPCC wie dem Ziel, die ErderwĂ€rmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen, orientiert, dass sich SchwellenlĂ€nder wie China, Brasilien oder Indien mittlerweile stĂ€rker engagieren als die Industriestaaten. Bundeskanzlerin Merkel hat nach Angaben der Umweltorganisation 45 Prozent der erforderlichen Leistungen geschafft und belegt damit einen mittleren Platz. Die rote Laterne geht an US-PrĂ€sident Barack Obama, der nur acht Prozent der notwendigen Maßnahmen durchsetzen konnte.

„Unsere Analyse zeigt: Merkel verheizt das Klima“, erklĂ€rte Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid. „Die selbst ernannte Klimakanzlerin legt keine konkreten Finanzierungszusagen fĂŒr internationale Klimaschutzprojekte vor und hat im Gegensatz anderer Regierungschefs nicht erklĂ€rt, nach Kopenhagen fahren zu wollen. Sie wird damit ihrer FĂŒhrungsrolle beim Klimaschutz nicht gerecht.“

Das nationale Ziel Deutschlands, 40 Prozent der Treibhausgasemissionen zu reduzieren, scheine unter den jetzigen Bedingungen nicht realisierbar, kritisierte Greenpeace. Unter anderem stehe dem die geplante Errichtung von 28 weiteren Kohlekraftwerken in Deutschland entgegen. Zudem habe Merkel in BrĂŒssel ambitionierte Bestrebungen bei den CO2-Grenzwerten im Automobilsektor verhindert.

Das von Merkel noch kĂŒrzlich vor dem US-Parlament angekĂŒndigte Klimaziel, die kritische Schwelle von zwei Grad Temperaturerhöhung gegenĂŒber dem vorindustriellen Niveau einzuhalten, scheine durch das mangelnde Engagement aller Staatschefs ungewiss, konstatierte Greenpeace.

Greenpeace fordert von den Industriestaaten, ihre Treibhausgase bis zum Jahr 2020 um mindestens 40 Prozent gegenĂŒber 1990 zu reduzieren. Daneben sei die Finanzierung von 110 Milliarden Euro pro Jahr fĂŒr internationale Klimaschutzprojekte in EntwicklungslĂ€ndern notwendig. „Die Vorgaben der Wissenschaftler des Weltklimarates sind klar und allen bekannt“, sagte Smid. „Es fehlt allein der politische Wille, um zu einem Durchbruch zu kommen.“

www.greenpeace.de

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