Bonn (epo.de). – Die UNO-Flüchtlingshilfe hat auf die Notlage von Millionen Flüchtlingskindern hingewiesen. Fast die Hälfte der weltweit 42 Millionen Flüchtlinge seien Kinder, die am meisten unter den Folgen von Flucht und Verfolgung zu leiden hätten, erklärte die Partnerorganisation des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) in Deutschland. Sie seien von Gewalt traumatisiert, würden auf der Flucht häufig von ihren Familien getrennt und im Exil bleibe ihnen meist der Bildungszugang verwehrt.
Die UNO-Flüchtlingshilfe will die Bildungsmöglichkeiten für Flüchtlingskinder verbessern und hat dringend zu Spenden aufgerufen. Bereits jetzt erhalten mit UNHCR-Hilfe mehr als eine Million Flüchtlingskinder Schulunterricht in der Grund- und Mittelstufe. Sei 2005 hat UNHCR weltweit fast 700 Projekte ins Leben gerufen, die vor allem Schulbesuch und Ausbildung ermöglichen sollen.
Als Beispielt nennt die UNO-Flüchtlingshilfe den Südsudan. Dorthin seien seit Ende 2005 nach zwei Jahrzehnten Bürgerkrieg 330.000 Flüchtlinge zurückgekehrt. Die Infrastruktur sei jedoch weitgehend zerstört, ein Schulbesuch sei nur sehr eingeschränkt möglich. Das UNHCR habe in diesem Sommer fünf Grundschulen gebaut. Pro Schule würden 500 Kinder unterrichtet. In der südsudanesischen Hauptstadt Juba sowie in der Stadt Aweil errichtete das UNHCR Ausbildungszentren für Lehrer. Ab 2010 sollen dort jährlich 500 Lehrkräfte für den Unterricht in den Rückkehrer-Gebieten qualifiziert werden.
Von 2010 bis 2012 will das UNHCR seine Bildungsprogramme vor allem auf elf besonders bedürftige Länder fokussieren, in denen nur 20 Prozent der Flüchtlingskinder weiterführende Schulen besuchen können. Besonders für Mädchen sollen dort die Chancen erhöht werden, eine adäquate Schulbildung zu bekommen.
UNO-Flüchtlingshilfe, Spendenkonto 2000 88 50 Sparkasse KölnBonn, BLZ 370 501 98 – Stichwort: Flüchtlingskinder
