Berlin (epo.de). – Seit 60 Jahren prägt die Vorstellung, mit Entwicklungshilfe könne die wirtschaftliche und soziale Ungleichheit auf der Welt verringert oder gar beseitigt werden, die internationale Politik mit. Zwei Forscher haben nun in dem im Campus-Verlag erschienen Band „Entwicklungswelten“ Konzepte, Visionen und Deutungen der Entwicklungshilfe in einer globalgeschichtlichen Analyse zusammengefasst.
Hubertus Büschel, Juniorprofessor für Kulturgeschichte an der Universität Gießen, und Daniel Speich, wissenschaflicher Mitarbeiter im Bereich Geschichte und Philosophie des Wissens an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, hatten im Oktober 2008 in Zürich die internationale Tagung „Towards a Global History of Development“ veranstaltet, um sich und andere Wissenschaftler über mehrere Habilitationsvorhaben zur Geschichte der Entwicklungszusammenarbeit zu informieren. Die Erkenntnisse mündeten in eine „erste globalgeschichtliche Analyse der Entwicklungszusammenarbeit“, so der Untertitel des Buches „Entwicklungswelten“.
Die neun in dem Band enthaltenen Beiträge befassen sich mit dem Wissenstransfer in der Entwicklungshilfe, dem „kolonialen Gehalt“ des Völkerrechts im Mandatsystems des Völkerbundes, den Sichtweisen von Armut und Neoliberalismus, aber auch mit „lokalen Erfahrungen globaler Zusammenhänge“, etwa in Tansania, dem Senegal oder in Ruanda.
Hubertus Büschel, Daniel Speich (Hg.)
Entwicklungswelten. Globalgeschichte der Entwicklungszusammenarbeit
Campus Verlag, Frankfurt am Main 2009, 325 S.
ISBN 978-3-593-39015-4




