
„Der Fokus des Wiederaufbaus muss auf den Bedürfnissen der Frauen und Kinder liegen. Dazu gehört der Kampf gegen sexuelle Gewalt, die Gesundheit von Frauen, der Zugang zu Land, Eigentumsrechten und Personaldokumenten und die Bildung für Kinder“, erklärte Markmiller im Vorfeld der Geberkonferenz in New York. Auch in die landwirtschaftliche Produktion müsse investiert werden. Markmiller: „Vor allem darf man jetzt nicht darauf drängen, dass Geld möglichst schnell auszugeben.“ Viel wichtiger sei es, die Finanzierung langfristig anzulegen, damit die Haitianer eine stabile und perspektivreiche Zukunft bekämen.
CARE arbeitet seit 1954 in Haiti und hat einen Fünfjahresplan über 100 Millionen US-Dollar zum Wiederaufbau des Landes erstellt, der Frauen und Mädchen in den Mittelpunkt stellt. „Wir werden weiterhin die Ursachen von Armut bekämpfen, um gute Regierungsführung und eine gerechtere und egalitärere Gesellschaft zu fördern“, so Markmiller.
Direkt nach dem Erdbeben in Haiti verteilte CARE Nahrung, Wasserreinigungstabletten, Wasserkanister, Wasser, Hygiene- und Unterkunftspakete, Werkzeug zur Reparatur von Häusern, Matratzen, Decken, Neugeborenen- und Schwangerenpakete. Bis heute hat CARE knapp 300.000 Menschen mit der Nothilfe erreicht. Viele der Verteilungen richteten sich ausschließlich an Frauen, da sie die Hilfe unmittelbar ihrer Familie zukommen lassen. CARE war bereits vor dem Erdbeben mit 130 Mitarbeitern in Haiti vertreten.
Aus Sicht der Welthungerhilfe sind nicht nur Millionen von US Dollar nötig sondern vor allem ein einheitliches Konzept, um den Aufbau des Landes langfristig zu gewährleisten. Wichtigste Aufgabe dabei sei die Stärkung der staatlichen Strukturen und der Eigenverantwortung der Haitianer. Der Aufbau der Infrastruktur müsse eng mit der Entwicklung von staatlichen Handlungskompetenzen verknüpft werden.
Gleichzeitig müssten aber auch die ländlichen Gebiete Haitis unterstützt werden, um die Abhängigkeit der Landes bei der Nahrungsmittelversorgung zu reduzieren, fordert die Welthungerhilfe. Eine Analyse der Herausforderungen beim Wiederaufbau Haitis aus der Perspektive der Welthungerhilfe ist als aktueller Brennpunkt auf der Website der Organisation abrufbar.
US-Präsident Barack Obama will den Wiederaufbau Haitis mit rund 2,8 Milliarden Dollar (2,1 Milliarden Euro) unterstützen. Dies geht aus einem Brief an das Repräsentantenhaus hervor, in dem Obama um die Unterstützung des Kongresses warb.




