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VENRO kritisiert Mängel in der Afrika-EU-Strategie

venro_klBonn (epo.de). – Der Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungs-Organisationen (VENRO) hat Nachbesserungen beim zweiten Aktionsplan im Rahmen der gemeinsamen Afrika-EU Strategie eingefordert. Vor allem die Geschlechtergerechtigkeit und die ländliche Entwicklung müssten stärker in den Fokus der Partnerschaft rücken, erklärte der Verband. Er reagierte damit auf die Ergebnisse eines Treffens der Minister der EU und Afrikas in Luxemburg am 26. April.

„Zu unserem Bedauern sind bei der Partnerschaft zu Handel, regionaler Integration und Infrastruktur keinerlei Fortschritte erzielt worden. Die Nahrungskrise 2008 hat deutlich gezeigt, dass vor allem die ländliche Entwicklung ein Schwerpunktthema sein muss. Die meisten Menschen in Afrika leben in ländlichen Gebieten“, erklärte der VENRO-Vorstandsvorsitzende Ulrich Post.

VENRO kritisierte zudem, dass es keine eigene Partnerschaft zu Gender gebe. „Ohne gleichberechtigte Teilhabe von Frauen hat die gemeinsame Afrika-EU-Strategie keine Aussicht auf Erfolg“, so Post.

In Luxemburg wurde ein Ausblick auf den zweiten Aktionsplan 2011–2013 präsentiert. „Die Vorschläge sind in keinster Weise zufriedenstellend. Es soll kaum Änderungen geben, während wichtige Themen für die afrikanische Bevölkerung ausgeklammert werden“, kritisierte Post. Bereits die vergangenen zwei Jahre hätten deutlich gezeigt, dass die Strategie erhebliche Mängel aufweise. Hiermit müsse sich auch der Afrika-EU-Gipfel im November in Tripolis befassen.

Grundsätzlich positiv sei sicher, dass die Zivilgesellschaft stärker in die Prozesse eingebunden werden solle, erklärte VENRO. Allerdings müsse dies auch in die Praxis umgesetzt werden.

Die gemeinsame Afrika-EU-Strategie wurde im Dezember 2007 auf dem Gipfel von Lissabon verabschiedet. Ziel ist eine gleichberechtigte Partnerschaft, die alle Bereiche der Zusammenarbeit zwischen den europäischen und afrikanischen Staaten umfasst. An der Umsetzung sollen nicht nur Politiker, sondern auch Vertreter der Zivilgesellschaft beteiligt werden.

www.venro.org

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