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Aids-Konferenz: Von universellem Zugang weit entfernt

aiskonf_2010_100Wien (epo.de). – Unter dem Motto „Rights here, right now“ beginnt am Sonntag in Wien die interationale Aids-Konferenz 2010. Rund 25.000 Teilnehmer werden zu dem sechstägigen Treffen erwartet. „2010 ist ein bedeutender Meilenstein“, sagt Astrid Berner-Rodoreda, HIV-Expertin bei „Brot für die Welt“. „Denn es geht um die Frist, die sich die internationale Staatengemeinschaft für ihre Verpflichtung gesetzt hat, den universellen Zugang zu HIV-Prävention, -Pflege und -Behandlung sicherzustellen.“ Davon sei man leider noch weit entfernt.

„Die Konferenz wird die Gelegenheit bieten, die bis jetzt erzielten Fortschritte zu bewerten und festzustellen, was wir noch tun müssen, um unsere Ziele zu erreichen“, so Berner-Rodoreda. Wichtig sei vor allem, den Druck auf die Geberländer noch weiter zu erhöhen und einen langfristigen universellen Zugang zu Anti-Aids-Medikamenten sicherzustellen. Denn nach einer Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO sollten HIV-Positive früher mit der Therapie beginnen. Inzwischen gehe man davon aus, dass weltweit 15 Millionen Menschen die lebenserhaltenden Medikamente benötigen.

„Aber auch die Prävention wird eine wichtige Rolle spielen, da immer noch fünf Neuinfektionen auf zwei Menschen kommen, die mit der Therapie beginnen“, so Berner-Rodoreda. Bei Jugendlichen seien in der Prävention in letzter Zeit einige Erfolge erzielt worden, auf diesen müsse nun aufgebaut werden. Darüber hinaus seien aber auch neue Methoden der Prävention notwendig, wie zum Beispiel sogenannte Mikrobizide für Frauen. Hier will die Konferenz die neuesten Forschungsergebnisse präsentieren.

Ein weiteres Problem sei nach wie vor die Preisgestaltung der neueren Aids-Medikamente. Neue Präparate müssten erheblich billiger werden, so dass sie auch in Entwicklungsländern eingesetzt werden können. Dafür würden dringend indische Generika gebraucht. Die Herstellung dieser Medikamente werde jedoch durch Patente der Originalhersteller in Indien behindert. „Wir werden deshalb die Hersteller auffordern, ihre Patente in einen Patentpool zu geben“, kündigte Berner-Rodoreda an.

www.aids2010.org
www.brot-fuer-die-welt.de

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