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GfbV fordert freien Zugang für Helfer in Darfur

sudan_darfur_unamid_150Göttingen (epo.de). – Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat an den Weltsicherheitsrat appelliert, einen sofortigen freien Zugang von Hilfsorganisationen zu allen Notleidenden in Darfur und ein Ende der Schikanen gegen Helfer zu fordern. Zuvor waren erneut internationale Helfer aus der Krisenprovinz Darfur ausgewiesen worden. „Die sudanesischen Behörden behindern systematisch die Arbeit von humanitären Helfern aus dem Ausland“, kritisierte GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am Dienstag in Göttingen.

„Die internationale Gemeinschaft darf nicht länger tatenlos hinnehmen, dass die sudanesische Regierung mehr als vier Millionen auf Hilfe angewiesene Darfuris zu Geiseln in ihrer Auseinandersetzung mit dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) macht“, sagte Delius. Erst am vergangenen Sonntag (15. August) waren fünf Mitarbeiter der Vereinten Nationen (UN) und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) aus West-Darfur ausgewiesen worden.

Seit der IStGH am 12. Juli 2010 den Haftbefehl gegen den sudanesischen Präsidenten Omar Hassan al Bashir um den Punkt des Völkermords erweiterte, habe der Druck auf ausländische Helfer im Westen des Sudan massiv zugenommen, so die GfbV. So habe Bashir am 9. August Helfern mit der Ausweisung gedroht, sollten sie bei ihrer Arbeit ihr Mandat überschreiten und sudanesische Gesetze verletzen. „Es war eine unverhohlene Drohung, nach der Ausweisung von 13 Hilfsorganisationen im März 2009 nun erneut internationale Helfer zur Zielscheibe von Übergriffen und Vergeltungsaktionen zu machen.“

Seit dem 2. August blockieren sudanesische Behörden den Zugang von Helfern zu dem von 82.000 Menschen bewohnten Flüchtlingslager Kalma in Süd-Darfur. Alle Versuche der UNO, den Sudan zur Aufhebung der Blockade zu bewegen, scheiterten bislang. Immer mehr Menschen fliehen aus dem Lager, da dort weder ihre Versorgung noch ihre Sicherheit garantiert sind. „Die Lage der Zivilbevölkerung in Darfur wird immer katastrophaler. Wenn die internationale Gemeinschaft es jetzt auch nicht mehr schafft, wenigstens ein Mindestmaß an humanitärer Versorgung und Sicherheit in den Flüchtlingscamps zu garantieren, steht es um das humanitäre Völkerrecht schlecht“, warnte Delius.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon zeigte sich am Montag besorgt über die Blockade des Flüchtlingscamps sowie über die Lage der UNAMID-Friedenstruppe. Zwei jordanische Polizei-Berater der UNAMID wurden am vergangenen Samstag in Nyala (Süd-Darfur) entführt. Im Juni waren in der gleichen Stadt zwei Helfer des Technischen Hilfswerks gekidnappt worden. Zwar kamen die Deutschen fünf Wochen später wieder frei, doch unter Hilfsorganisationen wachse die Angst vor weiteren Übergriffen, berichtet die GfbV.

www.gfbv.de

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