Stuttgart (epo.de). – Anlässlich des südafrikanischen Tages der Versöhnung am 16. Dezember wollen Menschenrechts-Aktivisten, die sich in der Kampagne „Daimler – Star of Apartheid“ zusammengeschlossen haben, mehrere Tausend Protest-Unterschriften an den Daimler-Konzern übergeben. Die Kampagne sammelte während der Fußball-Weltmeisterschaft Unterschriften, um Daimler zu einer angemessenen Entschädigung für die Überlebenden des Apartheidregimes zu bewegen.
Die Daimler AG habe „profitable Geschäfte“ mit dem Regime gemacht, erklärten die Initiatoren der Kampagne, zu denen der Apartheid-Opferverband Khulumani und deutsche Unterstützer wie die Koordination Südliches Afrika (KOSA), medico international und die Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika gehören. Dem Unternehmen wird in einem laufenden Gerichtsverfahren vorgeworfen, damit Beihilfe zu schweren Menschenrechtsverletzungen geleistet zu haben.
Bereits 1966 wurde das Apartheidsystem in Südafrika von der Vollversammlung der UN als „Verbrechen gegen die Menschheit“ bezeichnet. „Trotzdem verkaufte Daimler Fahrzeuge und Maschinen an das Regime. Fahrzeuge, mit denen die Sicherheitskräfte den politischen Protest bekämpften“, so das Kampagnenbündnis. „Daher soll die Daimler AG ihre Mitverantwortung gegenüber den Opfern endlich übernehmen“, fordert das auch von Attac, der Bundeskoordination Internationalismus, IG Metall Vertrauensleuten und Betriebsräten des Daimler-Werkes in Bremen und vielen Einzelpersonen unterstützte Bündnis.
In Südafrika wird die Kampagne von dem größten Apartheid-Opferverband des Landes, der Khulumani Support Group, getragen. „Ohne die Beteiligung internationaler Unternehmen an der dringend benötigten finanziellen Entschädigung der Opfer wird der Versöhnungsprozess nicht abgeschlossen werden können“, sagte Marjorie Jobson, Direktorin von Khulumani.
Am Donnerstag (16. Dezember) werden die Unterschriften um 11 Uhr vor den Toren des Stuttgarter Werkes in der Mercedesstraße 137 stellvertretend an einen Daimler-Betriebsrat übergeben, da die Konzernzentrale sich weigere, diese persönlich entgegen zu nehmen, so die Kampagne.
Georg Rapp, Betriebsrat im Daimler-Werk Untertürkheim, sagte dazu: „Diese Haltung des Daimler-Vorstands ist nicht akzeptabel. Die Bilder der militärisch aufgerüsteten Daimler-Unimogs, die in den Townships sogar gegen demonstrierende Schüler eingesetzt wurden, sind nicht vergessen. Der Konzern muss sich seiner Verantwortung für diese Unterstützung des Apartheidregimes stellen!“