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Mauretanien: Haftstrafen für Kritik an Sklaverei

mauretanien_200Göttingen. – Der mauretanische Menschenrechtler und Sklaverei-Kritiker Biram Dah Abeid ist von einem Gericht in der mauretanischen Hauptstadt Nouakchott zu einer Haftstrafe von einem Jahr verurteilt worden, von denen sechs Monate zur Bewährung ausgesetzt werden. Drei weitere Sklaverei-Kritiker wurden in dem Prozess am Donnerstagabend zu sechs Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt. Das hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Freitag in Göttigen berichtet.

„Mit diesem Unrechtsurteil sollen Sklaverei-Kritiker mundtot gemacht werden“, sagte Ulrich Delius, Afrikareferent der Gesellschaft für bedrohte Völker. „Dies ist ein Rückfall in schlimmste Zeiten der Tabuisierung der Sklaverei in Mauretanien.“

„Bevor 2007 das Gesetz zur Bestrafung der Sklaverei erlassen wurde, war es ein großes Risiko, die Sklaverei öffentlich zu kritisieren“, berichtete Delius. Schon ein Interview mit ausländischen Medien habe damals ausgereicht, um zu einer Gefängnisstrafe verurteilt zu werden. Doch das seit August 2008 regierende neue Regime wolle von der nachfolgenden Politik der Öffnung offenbar nichts wissen.

Den verurteilten Menschenrechtlern wird der GfbV zufolge vorgeworfen, unangemeldet öffentlich demonstriert und Widerstand gegen die Staatsgewalt geleistet zu haben. Die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich drei Jahre Haft für Biram Dah Abeid verlangt. Der Menschenrechtler ist Vorsitzender der Anti- Sklaverei-Bewegung IRA (Initiative pour la Résurgence du Mouvement Abolitionniste).

Gemeinsam mit anderen Menschenrechtlern hatte er am 13. Dezember 2010 spontan vor dem Polizeipräsidium in Nouakchott für die Freilassung von zwei versklavten Kindern demonstriert. Nach Recherchen der Bürgerrechtler werden die neun und dreizehn Jahre alten Mädchen von einer Angestellten der Zentralbank des Landes als Sklavinnen gehalten, um unentgeltlich Hausarbeit zu verrichten.

Auch nach der offiziellen Abschaffung der Leibeigenschaft im Jahr 1981 bestehe die Sklaverei besonders in ländlichen Gebieten Mauretaniens fort, so die GfbV. Betroffen seien davon vor allem 550.000 schwarzafrikanische Haratin, die als Landarbeiter oder Hausangestellte unentgeltlich arbeiten müssten.

www.gfbv.de

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