Berlin. – Wie in jedem Jahr will das Weltsozialforum einen Gegenakzent zum Weltwirtschaftsforum in Davos setzen. Rund 60.000 Menschen aus der ganzen Welt werden deshalb vom 6. bis 11. Februar in Dakar (Senegal) erwartet, um über aktuelle politische und wirtschaftliche Fragen zu diskutieren und gemeinsame Aktivitäten für soziale Veränderungen zu koordinieren.
Nach Nairobi (2007) findet das weltweite Treffen der globalisierungs-kritischen Bewegungen 2011 zum zweiten Mal in Afrika statt. Im Vordergrund stehen die Auswirkungen der Krise auf arme Menschen und Länder und die Neugestaltung der Weltwirtschaft. Aber auch Themen wie Hunger, Migration, Klimawandel oder die Aneignung von riesigen fruchtbaren Anbauflächen durch Länder wie China und Saudi Arabien oder Konzerne („land grabbing“) stehen weit oben auf der Agenda.
Getragen von mehr als 1.200 Organisationen, Bewegungen und Initiativen, finden jeden Tag rund 300 verschiedene Aktivitäten wie Konferenzen und Workshops statt, in denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Erfahrungen austauschen und gemeinsame Aktivitäten verabreden.
Nach einer Eröffnungsdemonstration am Sonntag, 6. Februar, geht es am Montag, 7. Februar, beim „Afrika-Tag“ vor allem um die Probleme des Kontinents. Dabei soll die Rolle Afrikas in der veränderten Weltsituation ebenso debattiert werden wie der unvollendete Prozess der Entkolonialisierung.
„Während viele in Deutschland irrtümlicherweise von einem Ende der Weltwirtschaftskrise ausgehen, sind die sozialen und politischen Folgen überall zu spüren. Die gesellschaftlichen und ökonomischen Verhältnisse sind in Bewegung, wie man auch in Tunesien und Ägypten sieht“, sagte Alexis Passadakis, der für Attac Deutschland am WSF teilnehmen wird. „Gerade jetzt ist das Weltsozialforum ein wichtiger Ort, an dem sich die emanzipatorischen Kräfte austauschen und ihre Alternativen in die Öffentlichkeit tragen können.“