Aachen. – Das katholische Entwicklungshilfswerk Misereor ist in großer Sorge um drei Mitarbeiter einer Partnerorganisation, die in der vergangenen Nacht in der ägyptischen Hauptstadt Kairo verhaftet worden sind. „Wir verurteilen diese vollkommen willkürliche Verhaftung und appellieren eindringlich an die ägyptischen Sicherheitsbehörden, unsere Partner wieder freizulassen und deren Rechte zu respektieren“, sagte Misereor-Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon am Freitag in Aachen.
Die drei verhafteten Personen sind für das „Ägyptische Zentrum für das Recht auf Wohnung / Egyptian Center for Housing Rights“ (ECHR) tätig. Gegen ein Uhr in der Nacht, so Misereor, waren die ECHR-Mitarbeiter von Unbekannten gewaltsam zu einer Polizeistation gebracht worden. Sie wurden beschuldigt, Anti-Mubarak-Demonstranten zu unterstützen. Wegen der aktuell geltenden Ausgangssperre in Ägypten, aber auch wegen abgeschalteter Telefonleitungen konnte kein Anwalt die Betroffenen bislang erreichen.
Das ECHR hatte kürzlich die Menschenrechtsorganisationen des Landes dazu aufgerufen, eine gemeinsame Erklärung zu den massiven Menschenrechtsverletzungen abzugeben, die gegenwärtig in Ägypten zu beklagen sind. Daraufhin bildete sich ein Zusammenschluss von 61 Organisationen, deren Aktivitäten das ECHR federführend koordiniert.
Misereor unterstützt seit vielen Jahren die Arbeit des ECHR, das sich in Ägypten insbesondere für Menschen einsetzt, die von Vertreibung aus ihren Wohnquartieren, oft Slums, betroffen oder bedroht sind oder unter gefährlichen und unwürdigen Bedingungen leben müssen.