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Alarmierende Pestizid-Vergiftungen in der Blumenproduktion

rosen_transfair_kenia_150Berlin. – Anlässlich des Valentinstags haben die Kampagne „fair flowers – Mit Blumen für Menschenrechte“ und das Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN) auf die extremen Gesundheitsrisiken von Blumenarbeiterinnen durch Pestizide hingewiesen. Die Ergebnisse der neuesten Studien der Organisationen veranschaulichten, „wie fahrlässig Regierungen und Blumenbetriebe die Gesundheit von Pestizid-AnwenderInnen und von BlumenarbeiterInnen aufs Spiel setzen“, erklärten die Organisationen.

„Fair flowers“ und PAN fordern von der Europäischen Union eine konsequente Politik zur Reduktion gefährlicher Pestizide und striktere Kontrollen von Pestizidrückständen an Blumen sowie eine verpflichtende Herkunftsangabe für Blumen. An öffentliche Einrichtungen, den Blumenhandel sowie VerbraucherInnen appellieren sie, nur sozial- und umweltgerecht produzierte Blumen zu kaufen.



Die Kampagne „fair flowers – Mit Blumen für Menschenrechte“ legte zum Valentinstag eine Studie zu den Gesundheitsfolgen des Pestizideinsatzes auf ugandischen Blumenfarmen vor. Aufgrund unzureichender Schutzkleidung leide die Mehrheit der befragten ArbeiterInnen unter gesundheitlichen Beschwerden, die bekannte Symptome von Pestizidvergiftungen seien. Dazu gehörten unter anderem Atembeschwerden, Hautveränderungen, Kopfschmerzen und Schlafstörungen.

„Der unzureichende Gesundheitsschutz der ugandischen ArbeiterInnen zeugt von rücksichtsloser Ignoranz ihrer Arbeitgeber. Zusätzlich verhindern die niedrigen Löhne der Branche, dass die ArbeiterInnen selbst die nötige Gesundheitsversorgung bezahlen können“, sagte Gertrud Falk von der Menschenrechtsorganisation FIAN. „Die Regierungen müssen strikt kontrollieren, dass nationale und internationale Gesetze zum Gesundheitsschutz eingehalten werden.“



Die Missstände auf ugandischen Blumenfarmen decken sich mit den Untersuchungen des Pestizid Aktions-Netzwerks (PAN) in Afrika, Asien und Lateinamerika. Auf allen drei Kontinenten seien Pestizid-AnwenderInnen ungeschützt hochgefährlichen Pestiziden ausgesetzt, so PAN. Carina Weber von PAN Deutschland: „Anfang der 1980er Jahre wurden Gesetze und Programme entwickelt, um die vielen Pestizidvergiftungen zu stoppen – mit geringem Erfolg. Deshalb müssen Politik, Industrie und Handel jetzt endlich dem Rat von Experten, die Vermarktung hochgefährlicher Pestizide schrittweise zu beenden, folgen.“

Die Kampagne „fair flowers – Mit Blumen für Menschenrechte“ fordert von der Europäischen Union die Überprüfung aller importierten Blumen auf Pestizidrückstände. Pestizide, die als hochgefährlich eingestuft werden, sollten nicht importiert werden. „Eine solche Regelung würde sowohl BlumenarbeiterInnen als auch FloristInnen und VerbraucherInnen vor Gesundheitsrisiken schützen“, sagte Steffi Neumann vom Verein Vamos in Münster. „Achten Sie beim Blumenkauf – besonders jetzt zu Valentinstag – auf die beiden Siegel Flower Label Program (FLP) und Fairtrade. Beide Siegel garantieren eine faire und umweltfreundliche Produktion von Schnittblumen.“

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Kontakte:
Gertrud Falk, FIAN Deutschland, Tel. 0221-4229466, g.falk@fian.de 
Carina Weber, Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN), Tel. 040- 3991910-23, 
carina.weber@pan-germany.org 
Steffi Neumann, Vamos e.V. Münster, Tel. 0251-45431, neumann@vamos-muenster.de

Die Studie „We are Dying.” – Impacts of Pesticides on Workers on Ugandan Horticultural Farms steht zum Download auf:

www.flowers-for-human-rights.org
www.fian.de

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