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Zentral-afrikanischer Republik drohen neue Konflikte

Zentralafrikanische RepublikNew York (epo). – Die Vereinten Nationen haben vor einem neuen Konflikt in der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) gewarnt. Streiks und Unruhen unter unbezahlten Staatsbediensteten in dem völlig verarmten Land könnten ohne Hilfe von der internationalen Staatengemeinschaft erneut in bewaffnete Auseinandersetzungen münden, sagte der UN-Koordinator in der ZAR, Stan Nkwain, in New York.

Nach UN-Angaben schuldet die Regierung der ZAR seinen Staatsbediensteten die Auszahlung der Gehälter der letzten 41 Monate. Die Auslandsverschuldung beträgt inzwischen 85 Prozent des Bruttoinlandsproduktes des Landes. Seit 1988 sei die durchschnittliche Lebenserwartung der Bevölkerung in jedem Jahr um sechs Monate gesunken. 70 Prozent der Bevölkerung müsse von umgerechnet weniger als einem US-Dollar pro Tag leben.

Dem Bericht von UN-Koordinator Nkwain zufolge reichen die Staatseinnahmen in der Zentralafrikanischen Republik in diesem Jahr nicht einmal mehr dazu aus, die Gehälter der Beamten zu finanzieren. Deshalb könnten weder Nahrungsmittel, Medikamente noch Schulmaterialien verteilt werden. Die Regierung sei nicht mehr in der Lage, das zusammengebrochene Gesundheitssystem und das Schulwesen aufrecht zu erhalten und könne Recht und Gesetz nicht mehr durchsetzen.

Die Zentralafrikanische Republik sei jedoch nach einem Militärputsch im März 2003 zur Demokratie zurückgekehrt und die Vereinten Nationen hätten diesen Prozess unterstützt, erklärte ein UN-Sprecher. Bei den Wahlen im Mai 2005 hatte General Fran?ois Boziz?, der bisherige Militärmachthaber, der den demokratisch gewählten Präsidenten Ange-F?lix Patass? als Anführer einer Militärrevolte im März 2003 gestürzt hatte, 64,2 Prozent der abgegeben Stimmen erhalten.

Boziz? hat damit seine Herrschaft über das zentralafrikanische Land mit 3,6 Millionen Einwohnern demokratisch legitimiert. Patass? lebt im Exil in Togo und wurde von einer Beteiligung an der Präsidentenwahl ausgeschlossen.

Seit der Unabhängigkeit von Frankreich im Jahr 1960 haben in der Zentralafrikanischen Republik mindestens neun Militärrevolten und Aufstände stattgefunden. Häufig war der Anlass eine Rebellion von Soldaten wegen ausstehender Soldzahlungen. Die Zentralafrikanische Republik verfügt über reiche Rohstoffvorkommen, darunter Gold und Diamanten, gehört jedoch zu den ärmsten Ländern der Welt.

 Vereinte Nationen

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