
Im Krankenhaus von Ärzte ohne Grenzen in Agok, 40 Kilometer südlich von Abyei, wurden den Berichten zufolge am Mittwoch 21 Verwundete eingeliefert. Alle Patienten hatten Schussverletzungen, drei mussten operiert werden. Bei allen konnte der Zustand stabilisiert werden. Das Team von Ärzte ohne Grenzen in Abyei stellte dem staatlichen Krankenhaus in der Stadt kostenlos Medikamente und Ausrüstung zur Behandlung von Verwundeten zur Verfügung.
Ärzte ohne Grenzen sorgt sich besonders um die Verwundeten im Norden der Region Abyei, die medizinische Hilfe benötigen. Einige seien ins Krankenhaus in Muglad evakuiert worden. Die Mitarbeiter sprachen mit den Behörden, um den Personen zu helfen, die in diesem Gebiet am dringlichsten Unterstützung benötigen.
„Als unabhängige und neutrale medizinische Hilfsorganisation betont Ärzte ohne Grenzen noch einmal seine Absicht, alle Patienten zu erreichen und sie völlig unparteiisch zu behandeln“, erklärte Projektleiter Bruno Jochum. „Es ist dringend erforderlich, dass jeder, der von dem jüngsten Gewaltausbruch betroffen ist, medizinische Hilfe erhält.“
Auch am Freitag sei die Situation in der ölreichen Region angespannt gewesen, berichteten Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen. Mobile Teams erkundeten von Agok und Abyei aus die Umgebung, um auf die medizinischen Bedürfnisse der Menschen zu reagieren, die von den Kämpfen vertrieben wurden. Die Mitarbeiter in Agok seien auf einen weiteren Zustrom von Verletzten vorbereitet, falls weiter gekämpft wird, erklärte die Organisation.
Ärzte ohne Grenzen arbeitet seit dem Jahr 2006 in der Region Abyei. Als Reaktion auf Zusammenstöße im Jahr 2008, die tausende Menschen zur Flucht zwangen, errichtete die Organisation ein Krankenhaus in Agok. Im Moment bietet Ärzte ohne Grenzen medizinische Grundversorgung und Geburtsvorsorge in der Stadt Abyei und behandelt Mangelernährung. Geburten und kritische Fälle werden an das Krankenhaus der Organisation in Agok überwiesen, das ein breiteres Spektrum medizinischer Hilfe umfasst.




