
Diese Einschätzung teile auch Aziz, der sich zu politischen Gesprächen und zur Vertiefung der deutsch-pakistanischen Wirtschaftsbeziehungen in Berlin aufhält, erklärte das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Eine große Herausforderung für die weitere Entwicklung Pakistans sei der steigende Energiebedarf des Landes, dessen Wirtschaft mit 8,4% im letzten Jahr weltweit die zweithöchste Wachstumsrate aufwies.
„Gerade jetzt, bei hohen Ölpreisen, wird die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zur Bremse für Entwicklung“, sagte Wieczorek-Zeul. Pakistan wolle deshalb einen großen Teil des Energiebedarfs aus regenerativen Energien decken. „Wir in Deutschland werden in diesem Bereich technologisch als führend angesehen. Der Premierminister hat mich daher gebeten, unsere Zusammenarbeit zu erneuerbaren Energien fortzuführen und zu vertiefen.“ Das Entwicklungsministerium hat Pakistan bereits in der Vergangenheit bei der Einführung erneuerbarer Energien mit Beratung und finanziellen Mitteln gefördert.
Im Treffen mit Aziz brachte die Ministerin auch das Thema Menschenrechte und insbesondere den Fall von Mukhtar Mai zur Sprache. Die von einem Dorfgericht „angeordnete“ Gruppenvergewaltigung der jungen Frau als Bestrafung für ein Vergehen ihres Bruders hatte weltweit Unverständnis und Bestürzung hervorgerufen. „Herr Aziz hat mir versichert, die Schuldigen würden bestraft und dass Mukhtar Mai sich in Sicherheit befindet“, so die Ministerin. Der Fall werfe jedoch ein Schlaglicht auf die schwierige Situation der Frauen besonders in ländlichen Gebieten Pakistans. „Deshalb ist ein wichtiges Feld unserer Entwicklungszusammenarbeit der Schutz von Frauen vor Gewalt und die Stärkung ihrer Rechte“, unterstrich die Ministerin.
Schwerpunkte der deutsch-pakistanischen Zusammenarbeit sind die Bereiche Grundbildung, Erneuerbare Energien / Energieeffizienz und Demokratieförderung mit einem besonderen Fokus auf die Gleichberechtigung von Frauen und Männern.




