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Ruanda: Batwa bitten Deutschland um Hilfe

gfbvGöttingen. – Wegen der mutwilligen Zerstörung ihrer Häuser haben Batwa-Ureinwohner aus Ruanda Deutschland dringend um humanitäre Hilfe gebeten. „Wir brauchen schnellstmöglich Nahrungsmittel, Medikamente, Kleidung, Decken und Materialien für die Dächer unserer Häuser“, heißt es in dem Hilfsappell einer Selbsthilfeorganisation der Batwa an das Auswärtige Amt und an führende Politiker des Ruanda-Partnerlandes Rheinland-Pfalz sowie an den Bundestagsausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe, der im Mai 2011 Ruanda besucht.

Die Häuser tausender Pygmäen wurden nach Angaben der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) in Göttingen im Rahmen eines staatlichen Programms zur Bekämpfung von Armut seit November 2010 niedergerissen. Der Hilferuf gehe von der Selbsthilfeorganisation COPORWA (Gemeinschaft der Töpfer Ruandas) aus, die die Interessen der rund 35.000 in Ruanda lebenden Batwa vertritt, berichtete die GfbV. Viele der im Alltagsleben oft diskriminierten Ureinwohner versuchten als Töpfer ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Sie müssten meist am Rande von Dörfern anderer Volksgruppen leben, da die Pygmäen wegen ihres Aussehens von der Dorfgemeinschaft abgelehnt würden.

„Der Staat Ruanda will die Armut bekämpfen, macht jedoch die Ärmsten noch ärmer!“, kritisierte die GfbV. „Deutschland sollte dies nicht gleichgültig lassen, da Berlin international einer der bedeutendsten Partner Ruandas in der Entwicklungszusammenarbeit ist.“ In den Jahren 2009/2010 habe Deutschland 38,5 Millionen Euro Entwicklungshilfe geleistet.

Bis Ende Mai 2011, so die GfbV, sollen im Rahmen des staatlichen ruandesischen Programms zur Armutsbekämpfung „Bye-Bye-Nyakatsi“ (Auf Wiedersehen, Grasdach) 115.000 Häuser mit Grasdächern der ärmsten Bevölkerungsschichten des Landes niedergerissen und durch Gebäude mit festen Dächern ersetzt werden. Das umstrittene Programm betreffe alle Batwa. Sie klagten, dass die Kampagne gegen ihren Willen und ohne ihre Beteiligung an der Planung der Abriss- und Aufbauarbeiten durchgeführt werde, berichtete die GfbV. Oftmals würden ihre Häuser zerstört, doch keine neuen Baumaterialien zur Verfügung gestellt. In einem Haus leben bis zu fünf Batwa.

Da die Regierung Ruandas sie allein lasse, hoffen die Batwa nach Angaben der GfbV auf Unterstützung aus Deutschland. Besonders Hoffnung setzten sie in die traditionell guten Kontakte von Rheinland-Pfalz nach Ruanda. Deshalb richteten sie ihren Appell auch an Ministerpräsident Kurt Beck sowie an die Spitzenpolitiker von Bündnis 90/Die Grünen, Eveline Lemke und Daniel Köbler.

www.gfbv.de

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