Berlin. – Der Menschenrechtler Abel Barrera Hernández und das von ihm gegründete Menschenrechtszentrum „Tlachinollan“ in Mexiko erhalten am Freitag in Berlin den 6. Menschenrechtspreis von Amnesty International in Deutschland. Das Menschenrechtszentrum „Tlachinollan“ im südmexikanischen Bundesstaat Guerrero setzt sich seit 1993 für die Rechte der Ureinwohner in der Region „La Montana“ ein. Seit 1995 unterstützt MISEREOR die Menschenrechts-Aktivisten.
„Wir freuen uns, dass mit dem Amnesty Menschenrechtspreis 2011 ein langjähriger Partner von MISEREOR geehrt wird, der sich seit Jahren für die Rechte der Armen in Mexiko einsetzt und seine Stimme gegen die Unterdrückung erhebt“, sagte MISEREOR-Hauptgeschäftsführer Josef Sayer. „Barrera und seine Mitarbeiter lassen nicht locker, sie recherchieren immer wieder Fälle von Vermissten und Übergriffen durch das Militär. Das ist sehr mutig, denn sie werden regelmäßig bedroht. Dieses Engagement für mehr Gerechtigkeit ist bewundernswert!“
Die Region, in der Barrera und seine Organisation „Tlachinollan“ arbeiten, zählt zu den ärmsten Mexikos. Folter, Vergewaltigungen, Hinrichtungen ohne Prozess – immer wieder werden die Menschenrechte der hier lebenden, überwiegend indigenen Bevölkerung verletzt. „Diese Willkür und diese Ungerechtigkeit müssen ein Ende haben“, fordert Menschenrechts-Preisträger Abel Barrera. „Wir helfen den Menschen zu erkennen, dass sie Rechte haben und dass sie diese auch einklagen können. Wir fordern Respekt für die Armen und Gerechtigkeit! Das erfordert unseren Mut, denn als Menschenrechtler sind wir selbst bedroht. Doch angesichts des Leides der Bevölkerung können wir nicht aufhören, die Ungerechtigkeiten anzuprangern.“
Barrera lobte die langjährige Zusammenarbeit mit MISEREOR: „MISEREOR hat uns bei dem Aufbau unseres Zentrums von Anfang an unterstützt und leistet bis heute einen unschätzbaren Beitrag zu unserer Arbeit. Dafür sind wir sehr dankbar.“
MISEREOR unterstützt „Tlachinollan“ mit rund 100.000 Euro im Jahr. Insgesamt fördert MISEREOR in Mexiko rund 45 laufende Projekte mit knapp zwei Millionen Euro jährlich. Förderschwerpunkte sind Menschenrechte, nachhaltige Landwirtschaft und Bürgerbeteiligung.