Würzburg. – Der mauretanische Menschenrechtler und Sklaverei-Kritiker Biram Dah Abeid berichtet auf dem Africa Festival in Würzburg am Freitag und Samstag über Sklaverei in Mauretanien. Bis zu 500.000 Menschen werden in dem nordwestafrikanischen Staat noch immer als Sklaven gehalten, so die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), obwohl die Sklaverei dort offiziell vor mehr als 30 Jahren abgeschafft wurde. Die meisten Sklaven sind Frauen und Kinder, die ohne Lohn Hausarbeit verrichten oder auf den Feldern arbeiten müssen.
Biram Dah Abeid ist der bekannteste Gegner der Sklaverei in Mauretanien. Mit seiner Menschenrechtsorganisation IRA bietet er Sklaven Hilfe an, um sich von ihren „Herren“ zu lösen. So begleitet die Organisation auch Sklaven zur Polizei, um dort Anzeige gegen die Sklavenhalter zu erstatten. Wenn sich die Polizei weigert, aktiv zu werden, protestieren die Menschenrechtler mit Hungerstreiks und Sit-ins vor den Behörden gegen die Tabuisierung der Sklaverei.
Wegen seines Engagements sei Biram in Mauretanien im Januar zu einer Haftstrafe von einem Jahr verurteilt worden, berichtet die GfbV. Nach vielen Protesten im In- und Ausland sei er Mitte Februar wieder freigelassen worden und komme nun erstmals nach seiner Verhaftung zu einer Informationsreise nach Europa.
Biram wird am Informationstand der Gesellschaft für bedrohte Völker auf dem Würzburger Africa Festival am Freitag (3. Juni) und Samstag (4.Juni) über die Situation in Mauretanien informieren.