New York. – Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen sollte die UN-Mission in der Demokratischen Republik Kongo (MONUSCO) mit den notwendigen Ressourcen ausstatten, damit Zivilisten vor Angriffen durch Rebellengruppen effektiv geschützt werden können. Das hat eine Koalition von 46 internationalen und kongolesischen nichtstaatlichen Organisationen am Donnerstag in New York gefordert. Die NGOs sind besorgt, dass die anhaltende Gewalt im Ostkongo im Vorfeld der für November vorgesehenen Wahlen weiter anwachsen könnte.
Die MONUSCO sei derzeit nicht ausreichend gegen die gewaltsamen Übergriffe durch Lord’s Resistance Army (LRA) und andere Rebellengruppen gerüstet, erklärten die NGOs, darunter Oxfam, das Ökumenische Netz Zentralafrika und die Welthungerhilfe. Das Mandat der UN-Mission im Kongo, die dem Schutz von Zivilisten dient, soll Ende Juni erneuert werden.
Die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen im Kongo sollen am 28. November stattfinden. Es sei Aufgabe des Weltsicherheitsrates dafür zu sorgen, dass die ohnehin begrenzten Mittel für die UN-Blauhelme für den Schutz der Zivilbevölkerung eingesetzt würden, sagte die Büroleiterin von Oxfam in New York, Kirsten Hagon. „Die Mission braucht auch dringend zusätzliche Ressourcen, um potenzielle Gewalt im Zusammenhang mit den Wahlen so gering wie möglich halten zu können.“
Die NGOs warnten vor allem vor der LRA, die seit September 2008 rund 2.400 Zivilisten getötet und 3.400 entführt habe, darunter viele Kinder. Die LRA, die ursprünglich aus Norduganda stammt, operiere im Grenzgebiet zwischen der Zentralafrikanischen Republik, dem Südsüdan und dem nördlichen Kongo. Seit Jahresbeginn habe die Rebellenorganisation mindestens 107 Angriffe im Kongo gestartet, mehr als 400.000 Menschen hätten deshalb aus ihrer Heimat fliehen müssen. Trotz dieser Gefahr für die Zivilbevölkerung seien weniger als 5 Prozent der UN-Blauhelme in Regionen stationiert, in denen die LRA operiert, kritisierten die NGOs.