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Somalia: Radikal-islamische Miliz verbreitet Terror

gfbvGöttingen. – In Somalia hat die radikal-islamische Al Shabaab-Miliz mehrere Viehhirten öffentlich hingerichtet, weil sie ihre wenigen Tiere, die Dürre und Hungersnot überlebten, nicht aushändigen wollten. Nach Angaben der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) wurden zwei Hirten am vergangenen Samstag in dem Ort Afgoye 30 Kilometer südlich der somalischen Hauptstadt Mogadischu geköpft. Ihre Leichen wurden auf Geländewagen durch die Stadt gefahren, um die Bevölkerung einzuschüchtern.

Über Lautsprecher hätten die Milizen die Einwohner aufgefordert, der Hinrichtung von drei weiteren Viehhirten beizuwohnen, die bei dem Zwischenfall am vergangenen Freitag ebenfalls verhaftet worden waren, berichtete die GfbV. Bereits im April 2011 habe die Miliz vier Menschen geköpft, denen sie Spionage vorwarf.

„Der Krieg und die Hungersnot in Somalia werden durch Menschenrechtsverletzungen aller Konfliktparteien immer weiter angeheizt“, sagte GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am Montag in Göttingen. Al Shabaab-Milizionäre gingen mit großer Brutalität gegen Zivilisten vor, die ihre Anordnungen nicht beachten, und behinderten willkürlich internationale Nothilfe.

Die von der Europäischen Union (EU) unterstützten Regierungsstreitkräfte wiederum setzten Kindersoldaten ein, so die GfbV, obwohl die somalische Regierung mehrfach versichert habe, diesen Missstand zu beenden. „Die von der EU geförderte Friedenstruppe der Afrikanischen Union (AMISOM) ist gefürchtet, weil sie in Mogadischu Wohnviertel beschossen und so entscheidend zum Exodus von mehr als 100.000 Einwohnern beigetragen hat.“

„Es ist zu wenig, nur Hungerhilfe zu leisten, um das Massensterben in Somalia aufzuhalten“, sagte Delius. „Wenn sich die internationale Gemeinschaft nicht endlich engagierter für Frieden in dem umkämpften Land einsetzt, werden in den nächsten sechs Monaten zehntausende Somalier sterben.“

Auch die Politik der EU, die trotz der Hungerkatastrophe auf eine militärische Lösung in Somalia setze, kritisierte der Menschenrechtler. „Europa muss endlich nach politischen Lösungen des Konflikts suchen, statt den Krieg weiter anzuheizen.“ Zurzeit werde in der EU darüber beraten, noch mehr Soldaten für die Übergangsregierung Somalias ausbilden zu lassen. „Regelmäßig laufen diese Soldaten nach kurzer Zeit zu den islamischen Milizen über“, kritisierte die GfbV. Seit 2010 seien bereits mehr als 2.000 Soldaten von EU-Ausbildern unterwiesen worden.

www.gfbv.de

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