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Einsatz humanitärer Helfer wird gewürdigt

unoBerlin. – Die Vereinten Nationen erinnern am Welttag der humanitären Hilfe (19. August) an die Gefahren für die Mitarbeiter von Hilfsorganisationen. Im Jahr 2003 wurde an diesem Tag das UN-Büro in Bagdad angegriffen. 22 Menschen starben, darunter auch UN-Menschenrechtskommissar Sergio Vieira de Mello. Auch zahlreiche Hilfsorganisationen würdigen am „World Humanitarian Day“ den Mut und den Einsatz ihrer entsandten und lokalen Helferinnen und Helfer.

Nach Angaben des Amtes für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten der Vereinten Nationen (OCHA) hat sich die Zahl der getöteten humanitären Helfer im letzten Jahrzehnt verdreifacht. Jedes Jahr sterben laut einer OCHA-Studie mehr als 100 Menschen, die im Rahmen humanitärer Hilfe andere Menschen in Not unterstützen. Die häufigsten Angriffe auf humanitäre Helfer gab es zwischen 2005 und 2010 in Afghanistan, Sudan, Somalia, Sri Lanka, Pakistan, in der Demokratischen Republik Kongo und im Irak.

Caritas international stellt den großen Einsatz lokaler Partnerorganisationen und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Vordergrund. „Meist sind es internationale Experten und Helfer, die im Fokus der Berichterstattung stehen“, sagt Oliver Müller, Leiter von Caritas international, „unser Dank und unser Respekt gilt aber insbesondere auch den lokalen Partnern und Helfern. Sie sind es, die an der Basis Nothilfe leisten und die den Wiederaufbau voranbringen.“

Das Hilfswerk der deutschen Caritas setzt wie andere Organisationen bei seiner weltweiten Arbeit auf das Partnerprinzip. Lokale Partnerorganisationen kennen sich vor Ort besser aus als ausländische Helfer, sie sind in ihren Ländern akzeptiert und können entsprechend effektiver und sicherer arbeiten. In Somalia beispielsweise ist dies die lokale Hilfsorganisation DBG (Daryeel Bulsho Guud = Hilfe für alle), die seit 1992 von Caritas international und der Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt wird. Mit DBG war es während der aktuellen Dürrekatastrophe schon früh möglich, sowohl in den von der Regierung als auch in von Milizen kontrollierten Gebieten zu helfen.

Obwohl Caritas und ihre Partner neutral und unabhängig helfen, ist die Arbeit in den vergangenen Jahren gefährlicher geworden. So kamen seit 2008 allein drei DBG-Mitarbeiter in Somalia ums Leben. „Am Tag der humanitären Hilfe gedenken wir dieser Kollegen“, betont Müller, „und wir hoffen, dass dieser Welttag mehr Akzeptanz und Schutz für die humanitäre Hilfe insgesamt bringen wird. Nur wenn alle Beteiligten die humanitären Hilfsorganisationen als unabhängige Institutionen achten, kann die Not- und Katastrophenhilfe wirksam sein.“

Die Hilfsorganisation CARE erinnert daran, dass Nothelfer in Krisen- und Katastrophengebieten der Welt nicht nur einfliegen, wenn es brennt, sondern größtenteils seit Jahren vor Ort arbeiten oder sogar selbst von der Krise betroffen sind. In Dadaab in Kenia, dem größten Flüchtlingslager der Welt, sind zahlreiche Flüchtlinge selbst zu Helfern geworden: Sie wurden in Dadaab groß und leben auch fast 20 Jahre nach der Entstehung der Camps immer noch dort.

Fatuma Adan Mohammed, eine dieser 1.600 „Flüchtlingsnothelfer“, die für CARE arbeiten, unterstützt Opfer sexueller Gewalt darin, ihre Erlebnisse zu verarbeiten. „Ich bin hier selbst als Flüchtling hergekommen. Aber heute bin ich gleichzeitig Flüchtling und Nothelferin“, sagt sie.

„Fatumas Geschichte steht exemplarisch für hunderttausend andere betroffene Menschen, ohne deren Mithilfe wir unsere Arbeit vor Ort gar nicht stemmen könnten“, betont Anton Markmiller, Hauptgeschäftsführer von CARE Deutschland-Luxemburg. „Heute denken wir an sie und all unsere anderen, größtenteils einheimischen Kollegen, die jeden Tag aufs Neue beweisen, dass Helfen viele Gesichter hat.“ Von den etwa 12.000 CARE-Mitarbeitern weltweit sind über 95 Prozent lokale Kräfte.

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