Nairobi. – Das UN World Food Programme (WFP) hat damit begonnen, in den Hungergebieten am Horn von Afrika gezielt die besonders gefährdeten Kleinkinder mit Nahrungsmitteln zu unterstützen. Das Welternährungs-Programm konzentriert sich dabei auf angereicherte Spezialprodukte, um irreparable physische und psychische Schäden zu vermeiden. Allein im Flüchtlingslager Dadaab in Kenia sollen mehr als 90.000 Kinder unter fünf Jahren von dem Versorgungsprogramm profitieren.
Das WFP will am Samstag damit beginnen, Spezialnahrung in sechs besonders von der Dürre betroffenen Distrikten Kenias an alle Kinder unter drei Jahren sowie an schwangere und stillende Frauen zu verteilen. Auch während der Schulferien wird das WFP zusammen mit dem kenianischen Bildungsministerium und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) Schulmahlzeiten an 587.000 kenianische Kinder in den am schlimmsten betroffenen Gebieten verteilen. Die Regierung hat angeordnet, dass die Schulen geöffnet bleiben.
Mit dem Schwerpunkt auf Kleinkinder hat das WFP zudem über eine Luftbrücke 120 Tonnen Plumpy ‚Sup, eine speziell angereicherte Erdnusspaste, und 24 Tonnen angereicherte Energiekekse in die Hauptstadt Mogadischu und in die Regionen Gedo, Dhoble und Bakool in Somalia geliefert. So konnten bereits 30.000 Menschen unterstützt werden. Ein Frachtflugzeug ist mit 50 Tonnen Plumpy ‚Sup für Mogadischu in der kenianischen Stadt Mombasa gelandet, genug um fast 16.500 mangelernährte Kinder unter fünf Jahren für einen Monat zu versorgen. Der Flieger wurde von der globalen Logistikfirma UPS gesponsert und kam aus Köln.
Außerdem erweitert das WFP seine Operationen, um warme Mahlzeiten in Mogadischu bereitstellen zu können. Drei neue Küchen wurden eröffnet, was die Anzahl der Ernährungszentren in Mogadischu auf 23 erhöht. WFP bereitet auch warme Mahlzeiten in sechs Krankenhäusern zu.
In Äthiopien haben Nahrungsmittelverteilungen für Flüchtlinge begonnen, die in das neue Lager Hilaweyn verlegt wurden. Das am 5. August eröffnete Lager ist das vierte und neueste Flüchtlingslager in der Region Dolo und soll bis zum Ende des Monats weitere 15.000 Flüchtlinge aufnehmen.
Das WFP öffnet zudem einen neuen Logistikkorridor, um Nahrungsmittellieferungen vom Hafen Berbera in Somaliland nach Äthiopien und Dolo Ado zu transportieren. Von dort wird die Nahrung mit von WFP geliehenen Lieferwagen über die Grenze transportiert und im Süden Somalias an die von der Dürre betroffene Bevölkerung verteilt.
Seit Anfang Juli hat das WFP nach eigenen Angaben knapp acht Millionen vom Hunger betroffene Menschen am Horn von Afrika mit Ernährungshilfe unterstützt. Das WFP muss 11,5 Millionen von insgesamt mehr als 13 Millionen von der Dürre und Hungersnot Betroffenen in der Region helfen.